Chamäleon bei der Arbeit
Am Samstagsbend gehen die Schweizer Tanztage zu Ende. Die zugehörige Ausstellung „Têtes de l’art“ läuft noch bis Januar.
Krefeld. In Frankreich wurde sie geboren, in der Schweiz lebt sie jetzt. In ihrem ersten Berufsleben war Caroline Minjolle Tänzerin, nun arbeitet sie als Fotografin. Die Fotogalerie der Fabrik Heeder zeigt parallel zur Schweizer Tanzreihe "Suisse en suite", die morgen endet, Minjolles Ausstellung "Têtes de l’art". Sie versammelt 20 Fotoporträts von Schweizer Choreographinnen und Choreographen.
Als Tänzerin habe sie die Erfahrung gemacht, dass ihre Arbeit "flüchtig" sei. "Jetzt versuche ich, etwas festzuhalten, zu dokumentieren", erklärt Minjolle.
Oft hat sie die Menschen auf ihren Fotos inszeniert. Das verleiht vielen der quadratischen Abzüge einerseits einen gewissen Witz. Andererseits ist für einen Betrachter, der die Abgebildeten nicht kennt, meist nicht zu unterscheiden, wo die Pose aufhört und der Mensch anfängt. Aber die Porträtierten gehören ja den darstellenden Künsten an. Das macht ihre Posen und Kostümierungen tolerierbar. Wenn man schon die Menschen nicht sieht, dann immerhin die menschlichen Chamäleons bei der Arbeit.
Bis 10.Januar 2010,offen während der Öffnungszeiten der Fabrik Heeder und nach dem morgigen TanzabendderReihe"Suisseensuite".