Das Textile soll der rote Faden sein

Niederrheinischer Herbst: „Stoffwechsel“ heißt der Veranstaltungsreigen.

Krefeld. "Stoffwechsel" heißt das Thema des diesjährigen "Niederrheinischen Herbstes", den der Kulturraum Niederrhein mit 40 Veranstaltungen an 15 Orten zwischen Arnheim und Meerbusch durchführt. Und Krefeld ist mit seiner "Textil-Kultur" mehrfach dabei. Im einzelnen sind dies eine Ausstellung an drei Orten, eine literarische Modenschau, die Präsentation einer in New York lebenden niederrheinischen Textilkünstlerin und die Schau "Land des Lächelns" mit chinesischen Textilien im Textilmuseum Linn.

Bei diesem "Herbst" geht es um ein Wechselspiel von Kulturgeschichte, Kunst, Musik und Multimedia. Der rote Faden: Wandel, Wechsel und Transformation in Sachen Textil. In Krefeld steht das Projekt "Textil-Kultur" vom 21. Oktober bis 9. Dezember im Mittelpunkt von "Stoffwechsel": Der Verein "Kunst und Krefeld" im Mies-van-der-Rohe-Komplex an der Girmesgath, das Haus der Seidenkultur und die Hochschule Niederrhein zeigen in parallelen Ausstellungen die Bandbreite des Themas "Textil" vom künstlerischen Entwurf bis zur Produktion, von den Anfängen bis heute.

Dazu bereitet "Kunst und Krefeld" einen Katalog vor, der die Geschichte der Textilingenieurschule (TIS), insbesondere ihrer Lehrer Johannes Itten, der Kadows und Georg Muche und deren Einfluss auf die Krefelder Kultur und Kunstszene, aber auch die technische Entwicklung erfasst (Eröffnung: 21. Oktober, 11.30 Uhr). Das "Haus der Seidenkultur" zeigt die Entstehungsweise des Jacquards vom Entwurf bis zur fertigen Webvorlage, die Hochschule mit dem Fachbereich Design stellt dar, wie sehr Krefeld immer noch Impulse in die Textil- und Modegestaltung gibt. In den Gesamtkontext reiht sich auch das "Land des Lächelns" im Textilmuseum ein.

Schon gut einen Monat früher, am 13. September, gibt es den "Stoffwechsel" zwischen Literatur und Mode bei "Prêt-à-écouter - Geschichten machen Mode" in der Fabrik Heeder, einer Literatur-Modenschau mit Schriftstellern und Modedesignern. Die niederrheinischen Wurzeln in New York zum Wachsen gebracht hat Carmen Hay Kolodzey, Textilkünstlerin aus Homberg, die 1990 "über den Teich" ging und nun in der "Produzentengalerie" an der Stephanstraße ihr Schaffen zeigt (ab 7. September).

Auftakt zum "Niederrheinischen Herbst" ist am Freitag, 31. August, um 18 Uhr im Schloss Neersen in Willich mit der Eröffnung der Ausstellung "Am seidenen Faden" über die Geschichte der Seidenwebereien, an der auch die Chefin des Textilmuseums, Brigitte Tietzel, mitwirkt.

Mit "Stoffwechsel" soll ein "frischer Wind über den Niederrhein" wehen, dazu "neue Einsichten für Auge und Ohr" , heißt es vom Arbeitskreis, der seit Monaten plant.