Design verändert die Gesellschaft
Die Design Discussion von Hochschule und Kulturbüro geht in die 25. Runde. Krefeld spielt darin stets eine wichtige Rolle.
Krefeld. Die Antwort kommt, wie aus der Pistole geschossen. Welche Rolle die Design Discussion für Krefeld spielt, soll Prof. Dr. Erik Schmid bitte darstellen. Kein Problem: Erstens entspringe die Reihe der Zusammenarbeit zweier wichtiger Akteure der Krefelder Kulturlandschaft, des städtischen Kulturbüros und des Fachbereichs Design der Hochschule Niederrhein. Zweitens organisiere er sie "aus Krefeld heraus für Krefeld". Und drittens beschäftige sie sich entweder explizit mit Krefelder Themen oder die gestaltete Stadt müsse wenigstens als Anschauungsbeispiel herhalten.
Am Donnerstag findet bereits die 25. Design Discussion statt. Schmid kuratierte für das Kulturbüro schon die Fotoausstellungen in der städtischen Fabrik Heeder, als er die Idee zu der Reihe hatte. Kulturbüro-Leiter Jürgen Sauerland-Freer stellt ihm die Studiobühne der Fabrik gerne zur Verfügung. Schließlich kann er damit "der Hochschule mit ihrer langen Tradition in Krefeld" die Möglichkeit geben, einen Diskurs in die Stadt zu tragen.
"Eine Verbindung zwischen der Hochschule und der Stadt fand damals nicht statt", sagt Erik Schmid. Das sei seine Empfindung gewesen, als er hier 2004 seine Professur antrat. Und er wollte es ändern. Theorien zum Design sind sein Fachgebiet. Er hat in Kunstgeschichte promoviert, aber außerdem noch Musikwissenschaft, Psychologie und Philosophie studiert.
"Stadt - Raum 9 - Mensch", "Krefeld zwischen Filz und Seide", "Hässlichkeit", "Utopie", "Marken" - das sind einige der bisherigen Themen seit Beginn der Reihe im Juni 2005. Schmid lädt immer ein bis vier Gäste ein. Er lege Wert darauf, die Zuschauer nicht mit einer Podiumsdiskussion zu langweilen, vielmehr verstehe er sich als Moderator einer Talkshow, die ihr Publikum auch unterhalten soll.
"Das Bild von Design in der Öffentlichkeit ist völlig falsch. Da dient es nur zur Aufhübschung und Verkleidung", sagt Schmid. Ihm gehe es in der Arbeit und bei seiner Reihe um mehr. Design gestalte die komplexe Beziehung zwischen den Menschen, den Gegenständen und der Umgebung.
Dabei bestimmen die gestalteten Formen die Handlungsspielräume, insofern sei "Design nicht nur eine Dienstleistung", sondern Mittel, Lebensräume und Gesellschaft zu verändern. Die Designer trügen entsprechend Verantwortung: Schmid nimmt sie auch mit der Reihe wahr.
Die 25. Design Discussion findet am Donnerstag, 20 Uhr, in der Fabrik Heeder, Studiobühne II, statt. Sie dreht sich um das Thema "Improvisation". Der Eintritt ist frei, jeder ist als Zuschauer willkommen.