Musik Ein Wunschkonzert zum 80. Geburtstag
Das Iiro Rantala Trio spielte zum Abschluss des Jazzherbstes und vor allem für Günter Holthoff.
Krefeld. Manchmal ist das Leben doch ein Wunschkonzert. Zumindest, wenn man Günter Holthoff heißt. Seinen 80. Geburtstag hat der Ehrenvorsitzende des Jazzklubs am Dienstag im Rittersaal der Burg Linn beim Abschlusskonzert des Jazzherbstes gefeiert. Gewünscht hatte er sich das Iiro Rantala Trio. Das kam. Weiterhin hat er sich ein ausverkauftes Konzert gewünscht. Auch das bekam er. Warum? Weil es kaum einen anderen Krefelder gibt, der sich dem Jazz so verschrieben hat wie Günter „Fongi“ Holthoff.
Günter Holthoff zu Oberbürgermeister Frank Meyer
Der Jazzkeller wurde 1958 gegründet. Besucht hat ihn Holthoff von Anfang an. Im Jahr 1963 wurde „Fongi“ zum Programmdirektor des Kellers. Als es Ende der 70er Jahre nicht so gut lief, gründete er 1979 den Verein Jazzklub, um Jazz als Kulturgut zu fördern. Er und die namhaften Künstler, die der Verein in die Stadt holt, sind der Grund dafür, dass es in Krefeld so viele Jazzfans gibt. Oberbürgermeister Frank Meyer ist einer davon. „Vor zwei Jahren ist das Iiro Rantala Trio schon mal hier aufgetreten, seitdem bin ich ein großer Fan“, erklärt er in seiner Rede vor dem Konzert. Wegen der vielen Fans des Trios könnte das Konzert ausverkauft gewesen sein. Es könnte aber für viele Jazzfans noch einen anderen Grund gegeben haben, vermutet Meyer: „Egal, wer da heute spielt, wenn der Günter 80 wird, gehen wir dahin.“
Recht hat er. An diesem Abend ist Günther Holthoff die Hauptperson. Das sahen wohl selbst die Musiker so, die eigens für ihn ein Geburtstagslied spielten.
Den Grund, warum Holthoff mit seiner Jazz-Mission erfolgreich ist, lieferten sie auch: Holthoff ist nicht nur Jazzfan, er versteht auch einiges von der Musik. Der finnische Pianist Iiro Rantala begeisterte mit seinem herausragenden Können und seinem Humor. Er nahm mit auf seine eigenwillig schönen Ausflüge in die Klassik und spielte Musik aus der Operette „Candide“ von Leonard Bernstein. Zum Abschluss präsentierte er musikalisch die Charaktere seiner zwei Söhne, Bruno und Topi. Der erste eine Frohnatur, der andere kompliziert und stark unfallgefährdet. Da er die zwei Stücke ohne Pause spielte, war die Frage, ob der Übergang erkennbar ist. Ist er. Seine Söhne fragten ihn nach der Präsentation zu Hause allerdings nur, wann sie etwas Geld für die Werke sehen.
Die Zuhörer waren begeistert, auch von den Soli, die Bassist Lars Danielsson und Schlagzeuger Morten Lund spielten. Ein gelungenes Wunschkonzert, das mit tosendem Applaus und zwei Zugaben gefeiert wurde.