Der Fantasy-Autor Robert Corvus hat im großen Rittersaal der Linner Burg aus seiner Trilogie „Gezeiten der Macht“ gelesen Geschichten über Macht und Magie
Krefeld · In der Fantasy-Literatur funktionieren die Welten anders als wir sie kennen. Die Gesetze der Natur sind dort außer Kraft gesetzt, an ihre Stelle treten Mystik und Magie. Robert Corvus ist ein Meister darin, fantastische Welten zu erschaffen und seine Leser in ihren Bann zu ziehen.
Eine Kostprobe seiner sprachgewaltigen Erzählungen erhielten die Besucher der Fantasy-Literaturreihe „Verwunschene Nacht“ im großen Rittersaal der Linner Burg. Dort las der Autor aus den Büchern seiner Trilogie „Gezeiten der Macht“, deren dritter Band, „Ruinen der Macht“, im Februar erschienen ist.
Auf jeweils 400 Seiten erzählt der Autor die Geschichte von Graf Quilûn und seinen Weggefährten, die sich auf eine abenteuerliche Reise begeben, um die Welt vor der Unterdrückung des Berges der Macht und seinen unsterblichen Bewohnern zu befreien. „Im Fantasy-Genre hat man oft Feudalgesellschaften“, erzählt der Autor. „Bei dieser Trilogie ist es anders. Ich wollte eine Revolutionsgeschichte schreiben.“
Nach drei Bänden ist
Schluss mit der Saga
Als Inspiration für seine Erzählung diente ihm das Buch „Zehn Tage, die die Welt erschütterten“ geschrieben von John Reed über die Russische Revolution 1917. Auch wenn der Autor schon so manches Mal seine Bücher unvorhergesehen um weitere Teile ergänzt hat, ist bei der Saga um die Gezeiten der Macht nach drei Bänden Schluss. „Die Geschichte ist nach drei Büchern auserzählt“, so der Autor. Im Gegensatz zur Phileasson-Reihe, die von der Wettfahrt zweier Kapitäne handelt und die er gemeinsam mit Fantasy-Kollege Bernhard Hennen schreibt. Hier erscheint im August bereits der neunte Band, am zehnten Teil wird gerade gearbeitet, zwei weitere sind noch in Planung. „Das Schreiben an sich mag ich überhaupt nicht“, gesteht der in Köln lebende Autor und verblüfft damit seine Fans. „Ich versuche so lange wie möglich eine Geschichte zu konzipieren und möchte den eigentlichen Schreibprozess dann schnell hinter mich bringen.“
Für das Schreiben eines Buches braucht der 47-Jährige etwa vier Wochen. „Ich habe eine Idee für eine Geschichte und baue mir um diese Idee herum meine Fantasiewelt auf“, erzählt er über den Entstehungsprozess. „Wenn die erste Rohfassung dann fertig ist, kommt der Teil der mir am besten gefällt, nämlich die Überarbeitung.“ An Ideen für seine Romane mangelt es dem Schriftsteller nicht. „Man hat als Autor eher zu viele Ideen als zu wenige. Man sieht und liest so viel, und fragt sich, was wäre, wenn diese Dinge anders verlaufen würden und schon hat man neue Handlungsstränge für seine Geschichten.“
Bislang hat Robert Corvus, der mit richtigem Namen Bernd-Otto Robker heißt, 30 Bücher herausgebracht. Geschichten zu erzählen fiel dem gebürtigen Westfalen schon in der Schule leicht und so wurde das Schreiben von Kurzgeschichten zu seinem Hobby, ebenso wie das Interesse am Fantasy-Genre. 2005 veröffentlichte der studierte Wirtschaftsinformatiker seinen ersten Roman – den apokalyptischen Vampirthriller „Sanguis B. – Vampire erobern Köln. Mit seinen detaillierten und bildreichen Erzählungen hat er bereits die ganze Fantasy-Welt erobert.