Frank Schmitter setzt auf Lyrik

Mit seinem Band zeigt der Krimi-Autor eine andere Facette.

Krefeld. Bei diesen Gedichten ist es die Sache des Lesers, Punkte und Kommata zu setzen und über die Großschreibung zu entscheiden: Frank Schmitter hat einen neuen Band Lyrik vorgelegt, der sich ganz auf diese bewährten Stilmittel verlässt. Und seine Inhalte: Klassisch. Die Liebe, die Familienmenschen, Landschaften, Passanten und Räume finden ihren Raum in seinen Gedichten.

Gewidmet hat der in Krefeld geborene Autor den schmalen weißen Band seinen Lieblingsmenschen Luciana und Nic, Ehefrau und Sohn. In den Bildern des Schriftstellers spürt der Leser die Nähe zu beiden. Er spricht vom Erstaunen über das Sein des Sohnes, „abends sein schlafbedeckter kopf an mich gelehnt“ und ganz oft und sanft von der Liebe: „dein blick sammelt mich ein und legt mich unter deine flügel“.

Darin liegen Sehnsüchte und Erotik, Rückblicke und Hoffnungen — alle Dinge des Lebens. Und in dem Kapitel Landschaften, die sich nicht selten auf Italien beziehen, auch ganz viel mediterrane Wärme.

In einem weiteren Kapitel schlendern Passanten vorbei, in „ICH SAH SIE WIEDER“ heißt es über eine Bekanntschaft aus der Vergangenheit: „wo ihre absätze/frische claims auf den bürgersteig nageln“. Aber manche Frau bleibt auch beim lyrischen Ich: „und dein blick sammelt mich ein/und legt mich unter deine flügel“.

Eine feine, kleine Sammlung lyrischer Betrachtungen, die man immer wieder neu lesen kann. „es ist wie mit dem glück/wer den weg sucht kann es nicht finden.“ Die Gedichte zeigen eine ganz andere Facette des Autors, der zuletzt mit Romanen in Gestalt von Krimis hervorgetreten ist.

„die markisen rollen den nachmittag aus. gedichte“, Lyrik Edition, München, 9,50 Euro, ISBN 987-3-86906-465-9