Franz Erhard Walther: Geschenk fürs Museum

Der große Künstler freut sich über seine Krefelder Werke.

Krefeld. Ein richtiges Wiedersehen. Franz Erhard Walther, einer der wichtigsten Künstler der 60er und 70er Jahre, steht im kleinen Oberlichtsaal des Kaiser-Wilhelm-Museums vor einer langen Wand und freut sich. "Hier hängen sie wieder, und sie haben keinen Schaden genommen", meint er. Zu sehen sind die 52 "Materialklebungen" aus dem Jahr 1962.

Er selbst ist verblüfft über die seltsame Farbigkeit, die der ganze Raum eingenommen hat. Ein nach Beige und hellem Braun neigendes Weiß, das von den 52 Blättern auf den aus ausgebreiteten "Werkblock 2" überspringt und sogar auf der gegenüber liegenden Wand in den 104 Zeichnungen seines "Großen Buchs" (1962) ein Echo findet.

Die geklebten Bilder, die auf das Informel verweisen, in dem der eher als Konzept- und Prozess-Künstler bekannte Walther seine Wurzeln hat, gehören der Lauffs-Sammlung an, ebenso der berühmte "Werkblock". Beides wird also verloren gehen. F.E. Walther hat von der Lauffs-Sache gehört und den Krefelder Kunstmuseen im Gegenzug "Das große Buch" zum Geschenk gemacht: "Ich habe mich daran erinnert, es überall Zuhause gesucht und dann noch gefunden." Auf vier "documenta"- Ausstellungen war er vertreten. Aber besser noch sind ihm die frühen Krefelder Ereignisse in Erinnerung, etwa die erste Ausstellung 1969 und vor allem die "Werkblock"-Vorführungen von 1973 und die Zeichnungsausstellung von 1982.