Im Kaiser-Wilhelm-Museumsind die Handwerker los

Die ersten Sanierungsarbeiten haben begonnen — trotz der vielen offenen Fragen.

Krefeld. Eine der ersten Überraschungen hatte sich hinter den Gipsplatten versteckt: „In jedem Raum haben wir eine andere Decke vorgefunden“, sagt Franz Jaschke, Projektleiter für den Umbau des Kaiser-Wilhelm-Museums (KWM) beim Architektenbüro Winfried Brenne. „Das ist natürlich toll. Und diese spezielle Charakteristik des Hauses gilt es zu bewahren.“

Seit rund anderthalb Wochen laufen die ersten Arbeiten im KWM. Und bereits jetzt lässt sich erahnen, wie eines der schönsten Gebäude in Krefeld seinen Glanz zurückerhält. „Alt und Neu werden einen spannenden Kontrast bilden“, freut sich Sylvia Martin, stellvertretende Leiterin der Kunstmuseen. Für sie und ihre Kollegen ist der Umbau-Startschuss ein wichtiges Signal: „Wir beschäftigen uns bereits jetzt mit dem Wiedereinzug im Frühjahr 2014.“

Bisher wurden die Teppichböden herausgerissen, unter ihnen offenbarte sich altes Parkett. Das wird aber wieder unter Linoleum verschwinden. „Wir werden eine dezentrale Klimatisierung einbauen“, erklärt Brenne. Über eine Fußbodenheizung können die Räume je nach Bedarf beheizt oder gekühlt werden. In Kürze wird die große Treppe im Eingangsfoyer abgerissen und eine Decke eingezogen. Der große Raum, der dabei in der ersten Etage entsteht, wird für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.

„Es ist schön, dass die Lücke zwischen der internationalen Bedeutung der Sammlung des Kaiser-Wilhelm-Museums und seiner maroden Bausubstanz endlich geschlossen wird“, sagt Kulturdezernent Roland Schiffer. „Ich bin zuversichtlich, dass auch die zahlreichen offenen Fragen in der nächsten Zeit geklärt werden.“

Für die Neugestaltung des KWM-Umfelds wurden bereits Planungsmittel im Etat bereitgestellt. Ungeklärt sind noch die Finanzierung der Ersteinrichtung und der Ausbau des Dachgeschosses, in das ursprünglich Museumsleitung und Mitarbeiter einziehen sollten. Auch über das Depot wird in der Krefelder Politik noch heftig diskutiert.

Architekt Brenne soll bis zum nächsten Bauausschuss im September seine Pläne überarbeiten, um zu prüfen, ob mehr Lagerfläche im Keller geschaffen werden kann. Auswirkungen auf den Zeitplan befürchtet Baudezernent Martin Linne nicht. „Doch uns ist klar, dass auch bei bester Planung nicht alles in den Keller passt“, sagt Oberbürgermeister Gregor Kathstede.