Theaterfreunde blicken zurück
Förderverein hat das Jubiläumsjahr Revue passieren lassen.
Krefeld. Die vorgesehenen Stühle im Glasfoyer haben am Montagabend nicht für die Mitgliederversammlung der Theaterfreunde ausgereicht. Mit sichtlich viel Freude ließ der Vorsitzende Heinrich Rungelrath das abgelaufene Jubiläumsjahr Revue passieren. Als heiteren Einstieg präsentierte er das neue Plakat mit den „Lustigen Nibelungen“ als Werbeträger für den Verein.
Das damit verbundene Rätselraten dauerte erstaunlich lange, denn die Mitglieder des Krefelder Theaterensembles sind nicht leicht hinter ihren Sonnenbrillen und Verkleidungen zu erkennen. Die Nibelungen-Karte wird den Mitgliedern als Einladung zu den Premierenfeiern dienen — und denen, die noch keine Theaterfreunde sind, als Beitrittserklärung. 384 Mitglieder hat der Förderverein des Theaters heute, 13 mehr als im vergangenen Jahr.
Zu den Höhepunkten des abgelaufenen Jubiläumsjahres zählte die Verleihung des Förderpreises an die junge Chorleiterin Maria Benyumova. Noch immer fühlt sich Rungelrath sehr geehrt, dass es zum 25. Geburtstag des Vereins einen Empfang im Rathaus gab.
Ein voller Terminkalender sorgte für ein reges Vereinsleben und viele Begegnungen mit den Krefelder Schauspielern und Sängern.
Es gab Podiumsdiskussionen, das Miterleben von Proben, das Theaterfest, den Basar, Führungen und als gesellschaftliche Höhepunkte die Premierenfeiern.
Einen buchstäblich herausragenden Ausflug gab es im Mai mit einer Dachführung auf dem Kölner Dom, „um von dort die Einsparungen und den Streit um die Kölner Oper anzuschauen“, so Rungelrath. Ärger um Finanzen kennen die Krefelder Theaterfreunde nicht. In der vergangenen Spielzeit haben sie mit knapp 33 000 Euro verschiedene Produktionen des Stadttheaters unterstützt. Generalintendant Michael Grosse bedankte sich gerne für „die wichtige finanzielle, aber auch moralische Unterstützung“.
Für den Musikgenuss am Montagabend sorgten Satik Tumyan und Hayk Dèinyan, Mitglieder des Musiktheater-Ensembles, die am Klavier von Oxana Kolts begleitet wurden. Unter dem Motto „Wein, Weib und Gesang“ gab es Bekanntes, aber auch Neues von der Mezzosopranistin, die mit ihren Aufführungen gerade eine „russische Phase“ durchlebt.
Die komödiantischen Fähigkeiten des armenischen Ehepaars kamen bestens beim Solo Dèinyans mit einem Weinfässchen und beim abschließenden „Katzenduett“ von Rossini heraus. Unterhaltsamer kann eine Mitgliederversammlung kaum sein.