Sommerkino fiel ins Wasser
Wetter sorgt für Minus-Rekord bei den Besucherzahlen.
Krefeld. Eigentlich haben die Programmmacher der Kulturfabrik alles richtig gemacht: Da der Sommer in den vergangenen Jahren eher verregnet war, aber dafür der Spätfrühling mit schönstem Wetter punkten konnte, haben sie das Open-Air-Kino bereits Anfang Mai beginnen lassen. „Doch dieser Plan ist leider nicht aufgegangen“, sagt Wolfgang Hollenders, Mitarbeiter des Trägervereins. „Das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.“
Die Besucherzahlen seien „ziemlich unterirdisch“. 2010 kamen insgesamt 2000 Kinofans in die Kulturfabrik — bei 400 Plätzen. „Dieses Jahr waren es noch weniger“, verrät Hollenders. In vier Wochen wurden 27 Filme gezeigt, zwei Vorführungen mussten abgesagt werden. Finanziell ist die verregnete Open-Air-Kino-Saison kein Desaster für den Verein. Denn die Kosten für die Filme hängen vom Umsatz ab.
Um es den Gästen trotz der teils eisigen Temperaturen so gemütlich wie möglich zu machen, wurden Decken, Regenponchos und warme Getränke verteilt. „Das Feedback war durch die Bank weg positiv“, sagt Hollenders. „Und deshalb werden wir nächstes Jahr auf jeden Fall wieder das Sommerkino starten.“ Doch statt der üblichen Genre-Mischung aus Hollywood-Hits und Arthouse-Spezialitäten will die Kulturfabrik in Zukunft ein Programm auf die Beine stellen, das sich eher an ihr Stammpublikum richtet. „Um das Kino langfristig zu etablieren, brauchen wir ein Programm, das zur Kufa passt“, sagt Pressesprecher Uli Traub. „Konkret bedeutet das: Statt zweimal einen Hit wie ,Ziemlich beste Freunde’ zu zeigen, sollte lieber auch mal ein Musikfilm laufen.“
Die Leinwand ist immer noch an der Kulturfabrik aufgebaut. Doch sie kann für die Übertragung der Fußballspiele der Europameisterschaft nicht genutzt werden. Denn ein einwandfreies Bild gibt es erst nach Einbruch der Dunkelheit.
Das Rudelgucken der EM-Spiele ist aber weiterhin in der Kufa-Halle möglich. Als Nächstes wird das Viertelfinale Deutschland gegen Griechenland am Freitag gezeigt. Das Public Viewing hat sich bisher als voller Erfolg entpuppt: Das Spiel gegen die Niederlande verfolgten mehr als 1000 Fans.