Kawai: Meisterschüler glänzt im Campus
Guang Chen spielte erstmals in Deutschland.
Krefeld. Der jüngste Nachwuchspianist der Konzertsaison hatte am Freitag im Campus Fichtenhain seinen ersten Auftritt in Deutschland. Der 17 -jährige Guang Chen wurde 2006 in der musikalischen Eliteschule Chinas, der Zentralen Musikschule in Peking, aufgenommen, wo er bei Pingguo Zhao Unterricht erhielt, der auch Lehrer von Lang Lang war. Heute studiert Chen an der Juilliard School in New York.
Mit Johann Sebastian Bachs Italienischem Konzert in F-Dur begann Chen den Abend. Sein Spiel bewies eine hohe Fingerfertigkeit, doch die Kenntnisse der europäischen Spieltraditionen sind noch ausbaufähig.
Danach spielte Chen einen Tango und Piano Rag Music von Igor Strawinsky. Auch der Tango wurde „weich“ interpretiert; es fehlte an Expressivität. Von Alban Berg 1885-1935) stand dann die Sonate für Klavier op. 1 auf dem Programm. Spieltechnisch eine gute Leistung des Pianisten, aber die Feinheiten einer Interpretation, das Herausarbeiten und Entwickeln von musikalischen Gedanken darf noch besser werden.
Chens künstlerischer Reife entsprachen dann die Variationen über ein Thema von Händel op. 24 von Johannes Brahms. Hier präsentierte er fein nuanciert die Variationen — man konnte meinen, einen anderen Pianisten zu hören.