Klassikern modernenTouchverpasst
Die israelische Sängerin Yaala Ballin lässt in der Friedenskirche eine Jazzclub-Atmosphäre entstehen.
Krefeld. Gedämpftes Licht und kleine Tische vor der Bühne ließen im Kulturpunkt der Friedenskirche Jazzclub-Atmosphäre aufkommen. Mit großer Freude begrüßte Organisator Joachim Watzlawik Gäste aus New York.
Die junge aus Israel stammende Jazzsängerin Yaala Ballin entführte das Publikum in die Welt der 50er Jahre. Mit Klassikern von George Gershwin, Cole Porter und Irving Berlin kam nostalgische Stimmung auf, die jedoch durch Ballins frische Interpretation einen zeitlos-modernen Touch bekamen.
Ob eine Ballade wie "Embraceable You" oder ein fetzig swingendes "Just One Of Those Things" - Ballin drückte den Songs, die man von so vielen berühmten Interpreten im Ohr hat, mit ausgefeilten Modulationen ihren ganz persönlichen Stempel auf.
Es steckt viel Potenzial in dieser jungen Stimme, nur manche Stücke lassen noch ein wenig Reife vermissen. Ballin steht ganz am Anfang ihrer Karriere, hat aber in der New Yorker Musikszene schon von sich reden gemacht. Besonderes Gespür hat sie für die feine Ironie der Songs und so widmet sie einen Blues wie "Get Lost" mit sichtlichem Vergnügen dem weiblichen Publikum.
Begleitet wurde sie von Ari Roland (Bass) und Ofer Landsberg (Gitarre). Aus dieser eigentlich sparsamen Besetzung zauberten die beiden exzellenten Musiker eine fantastische Begleitung. Ihre virtuosen Soli riefen viel Beifall hervor. Dass zusätzlich ein wenig Schlagzeug manchem Song noch besonderen Drive verleiht, zeigte sich zum Schluss.
Das Trio bat Joachim Watzlawik auf die Bühne und gemeinsam machten sie aus Cole Porters Klassiker "All Of Me" eine herrliche Jazz-Session. Begeisterter Beifall.