Kollegen für Meister Ponzelar

20 Stelen mit der Silhouette des Seidenwebers werden bei „Ab in die Mitte“ vorgestellt.

Krefeld. "Meister Ponzelar" bekommt Kollegen: Die Silhouette des Seidenwebers, der auf dem Denkmal am Südwall auf den Ostwall schaut, soll die Krefelder gleich 20-mal zum Nachdenken bewegen. Zehn große und zehn kleine Stelen fertigen Gabriele Leigraf, Nataliya Vamavska und Maik Berge zur Zeit in einer Halle von Thyssen-Krupp Nirosta (TKN), um sie Mitte nächster Woche zur Aktion "Ab in die Mitte!" in der Innenstadt aufzustellen.

Aus einem Millimeter dünnen Edelstahlblech schweißt Gabriele Leigraf die Umrisse des Seidenwebers aus. Die Kanten sind verbrannt und unscharf. Die positive Seite kommt auf die eine, die negative auf die andere Seite einer drei Meter großen Stele aus Verschalungsbrettern, die aus der derzeitigen Ostwall-Baustelle stammen. Von dort kommen auch Sand und Erde, mit denen die Bretter vorher mittels Leim beschichtet wurden.

Leigraf erklärt: "Die Krefelder denken bekanntlich entweder positiv oder negativ. Unsere Stelen zeigen ihnen, dass das eine die Kehrseite des anderen ist. So kommen sie zum Nachdenken." Zu den zehn großen gesellen sich auch zehn kleinere Stelen der gleichen Machart.

Wenn man die Silhouetten zusammen sehe, ergebe sich eine positive Sicht der Dinge: "Wir sagen: Neue Seidenweber braucht die Stadt. Die Baustellen in der Stadt zeigen deutlich, dass sich Krefeld im Wandel befindet."

Die Aufgabe, der sich die Künstler des im Schwanenmarkt angesiedelten "Krefelder Kunst-Raums" unterziehen, lautet: Die Baustelle Ostwall mit der Hochstraße verbinden. Leigraf hat das Material soweit möglich aus den Baustellen genommen, um Ursprünglichkeit, Originalität und Bodenständigkeit zu dokumentieren: "Seit 70 Jahren wird über den Ostwall diskutiert, jetzt geschieht etwas.

Da gilt es, den alten Seidenweber mit dem modernen Stoff Stahl auf der Baustelle zu verbinden. Die Materialien machen die Aktion authentisch."