Im Garten der Museen malen

Thomas Janzen ist Pädagoge an den Krefelder Kunstmuseen. Wer Spaß an Kreativität hat, kann in den Sommerferien bei ihm etwas erleben.

Krefeld. Aus der Nähe sind es nur ein paar Kleckse. Geht man allerdings ein paar Schritte zurück, dann ist in dem wilden Durcheinander aus bunten Punkten und Strichen doch tatsächlich eine belebte Gasse mit Händlern und Marktständen erkennbar. Dieses und andere Aha-Erlebnisse mit der Kunst und ihren Werken bietet Museumspädagoge Thomas Janzen allen Kindern, die Spaß an Kreativität haben.

"Wenn die Freunde in den Sommer-Urlaub fahren, kann man hier bei uns etwas erleben", verspricht Janzen für die Kurse der Krefelder Kunstmuseen. "Alle Kinder malen und basteln gern", weiß der 44-Jährige, der selbst in seiner Freizeit gerne zeichnet - ob in Acryl, mit Temperafarben oder experimentelle Sachen.

"Wenn ich mit einer Klasse oder Kita-Gruppe allerdings im Museum male, muss ich sehr aufpassen. Schließlich stehen wir immer mitten in einer Ausstellung mit teuren Originalen." Deshalb fiebert Janzen schon jetzt den neuen Räumen entgegen, die ihm nach der Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums in zwei bis drei Jahren für Kurse und Workshops zur Verfügung stehen werden.

Bis dahin muss mit Farbspritzern eben noch ein wenig Acht gegeben werden. Und mit den Sommerkursen geht es auch mal vor die Tür: "In Haus Lange und Esters können wir gut im Garten arbeiten", sagt der studierte Kunsthistoriker, der seit sieben Jahren in Krefeld lebt. "Das ist bei schönem Sommerwetter ohnehin viel netter."

"Das Geheimnis meiner Arbeit besteht für mich darin, dass ich die Teilnehmer erreichen kann, egal welches Bildungsniveau sie haben", sagt Janzen, der mit Erwachsenen und Kindern, mit Förderschülern und Gymnasiasten gleichermaßen arbeitet.

Von wegen Kunst und Kultur sind nur etwas für Große: "Kinder haben in der Kunst andere Möglichkeiten, sich auszudrücken. Sie können sich jenseits der gesprochenen Sprache, vor allem ohne starre Kategorien mitteilen. Und ganz wichtig fürs Selbstbewusstsein: Es kommt immer etwas Gutes dabei heraus. Gerade in der heutigen Zeit, in der Kinder stark unter Leistungsdruck stehen und ihnen viele Ersatzmedien den Blick auf die Realität nehmen, ist der kulturelle Bereich wichtig."

Wer vier Jahre oder älter ist, Lust auf Geschichten über berühmte Künstler hat und viel besser noch, wer selbst ein kleiner Künstler ist, ist in einem der Sommerkurse der Krefelder Kunstmuseen gut aufgehoben.