Kirchenfenster im Haus der Seidenkultur: Anlass zu innerer Andacht

Eine Ausstellung mit Paramenten und Glasmalerei von Paul Weigmann.

Krefeld. Christliche Kunst ist der Schwerpunkt einer neuen Ausstellung im Haus der Seidenkultur an der Luisenstraße. Dort stehen die Kirchenfenster von Paul Weigmann im Mittelpunkt. Der Künstler (85) kam selbst und zeigte sich von der Präsentation sehr zufrieden.

In dem schmalen Haus der alten Paramentenweberei sind zahlreiche Entwürfe für Kirchenfenster kleiner und großer Kirchen und Dome zu sehen. Xanten, Speyer, Worms, Mainz oder Bonn haben Glasbilder aus seiner Feder, auch viele Kölner Kirchen zählen dazu.

Bei der Eröffnung erinnerte sich der Landtagsabgeordnete Peter Kaiser daran, dass er als kleiner Junge vor den Fenster des Hauses gespielt habe. Außerdem bekräftigte er, dass ein "solches Kleinod wie das Haus der Seidenkultur bewahrt werden" müsse.

Andrea und Henning Gehl, Weigmanns Nichte und deren Ehemann, haben ein Buch über ihren bekannten Onkel aus Leverkusen geschrieben. Henning Gehl erläuterte nun hier die Arbeiten des Glasmalers. Dessen Aufgabe sei es, in der heutigen Zeit neue Fenster in alten Räumen zu schaffen und dabei Ehrfurcht vor der vorhandenen Architektur zu zeigen.

Weigmanns Glasmalereien haben Szenen des Alten und Neuen Testaments oder Geschichten von Heiligen zum Inhalt; Er "schafft Bilder, die Gestalten und Ideen zum Leben erwecken und Anlass zu innerer Andacht geben". Auch öffentliche Gebäude sind von Weigmann ausgestaltet worden: Das Spitzgiebelfenster des Leverkusener Bahnhofs stammt von ihm.

"Die Sehnsucht, eine gültige Antwort auf Fragen unseres Lebens zu erhalten, sie zu finden und dies darstellen zu können, ist beglückend", formulierte Weigmann. Ergänzt wird die sakrale Kunst des Glasmalers durch Paramente aus dem Fundus der einstigen Paramentenweberei und von St. Stefan.

Die Schau "Sakrale Glaskunst trifft Paramente", Luisenstraße 15, ist bis zum 21. September jeden 1. und 3. Sonntag (14-18 Uhr) geöffnet. ChS