Konzert: Reife Leistung von jungen Pianisten
Fulminanter Abschluss der Kawai-Meisterkurse.
Krefeld. Der neue Konzertsaal der Musikschule hat sich auch beim Abschlusskonzert der Krefelder Internationalen Meisterkurse bewährt. Der Platz reichte am Karfreitag so gerade für das ausverkaufte Konzert aus. Im Unterschied zu den vorangegangenen acht Meisterkursen fanden nun alle Veranstaltungen in dem ansprechenden Ambiente statt.
In seiner Begrüßung hob Philipp Potz, der neue künstlerische Direktor von Kawai Europa und damit Veranstalter des Intensivkurses für angehende Konzertpianisten, hervor, welche große Leistung der Dozent Wojciech Switala mit den zehn Meisterschülern vollbracht habe.
Die 17-jährige Arisa Onada aus Japan begann das Konzert mit dem Allegro maestoso aus der 3. Klaviersonate von Frédéric Chopin energisch frisch und lyrisch fein. Eine eher eigenwillige Interpretation von Chopins Mazurkas bot die junge Chinesin Tifanny Poon. Die ersten Bravorufe erntete Yanfeng Bai für sein Spiel der Fantasie in f-Moll von Chopin. Sehr einfühlsam, virtuos und nuancenreich im Anschlag — eine wahrlich reife Leistung.
Der Russe Timofey Dolya präsentierte Musik von Prokofjew und Rachmaninow und bewies, dass er ein monumentales Klanggemälde („Diabolic suggestions“) wie impressionistische Gänseblümchen („Daisies“) aus den Tasten zaubern kann.
Einen fulminanten Schlusspunkt setzte die erst 16-jährige Marie Ange Sopiqoti-Nguci (Frankreich) mit den 3 Etüden von Györgi Ligeti. Sie lotet die Möglichkeiten des Flügels am weitesten aus; teilweise hat man den Eindruck, dass diese Klangfülle nicht von einer einzigen Pianistin oder einem Instrument stammen kann. Zu Recht erhielten die Meisterschüler am Ende stehenden Applaus. gmk