Kresch-Theater: Voller Körpereinsatz
„Familien klauen“ bereitet Vergnügen.
Krefeld. Annas Freund hat sich ein besonderes Geburtstagsgeschenk für seine Liebste ausgedacht: Mit seiner Devise "Man muss ’ne Lady überraschen können" sorgt er für ein ausgedehntes Minenfeld der Fettnäpfchen, dazwischen Berge unerfüllter Wünsche.
Der Stress nach Drehbuch bringt den Akteuren des Kresch-Theaters und dem Publikum in der ausverkauften Fabrik Heeder viel Vergnügen. Die Uraufführung von "Familien klauen", erstes Theaterstück der 26-jährigen Alina Rupprecht, zeigt in unterhaltsamer Weise aktuelle Probleme im Miteinander von Familien.
Da müssen sich die von der Straße entführten Zwangs-Familienmitglieder - eine Mutter (Tina El Fayoumy), eine Oma (Anja Klein) sowie der Vater (Uwe Frisch) - einem Quiz zum Idealverhalten von Eltern stellen. Böse Aussichten für Vater und Mutter mit ihren typischen Reaktionen, während Oma mit Einfühlungsvermögen punkten kann.
Die Situation zwischen vollen Kleiderstangen einer Reinigung droht zu eskalieren, denn der Sohn (Till Beckmann) zieht eine Waffe. Aber alles ist nur Spiel, eigentlich suchen die Jugendlichen Aufmerksamkeit in friedlicher Form. Ausführlich zählt die Tochter (Joana Praml) auf: "Ich brauche jemanden für...".
Während es in diesen Szenen viele amüsante Aspekte durch das Wiedererkennen alltäglicher Begebenheiten gibt, wird das Stück später zur flotten Komödie. Da kommt richtig Action auf die Bühne, es geht mit viel körperlichem Einsatz drunter und drüber. Man kann über Beziehungsstress zwischen den Generationen viel diskutieren, aber man darf auch einmal richtig darüber lachen. "Familien klauen" bietet dazu viel Gelegenheit. gmk
Weitere Termine im Februar und März 2010. Karten unter Ruf 86 26 26.