Kulturbündnis will sich einmischen

Die Interessengemeinschaft der Fördervereine macht Fortschritte.

Krefeld. Wer glaubte, da flackere nur ein Strohfeuer, der irrte: Die neue Interessengemeinschaft der Krefelder Kulturfördervereine will sich dauerhaft einmischen und mitreden. Die 15 Mitglieder haben eine gemeinsame Grundsatzerklärung formuliert, die der WZ vorliegt. Deren Botschaft ist eindeutig: Weitere Einschnitte in die Kulturlandschaft wird man nicht hinnehmen.

So deutlich die Erklärung in der Sache ist, so moderat bleibt sie im Ton. Darauf hat Heinrich Rungelrath, Vorsitzender der Theaterfreunde und Initiator des Bündnisses, von Anfang an Wert gelegt. Ihm geht es um Kommunikation, nicht um Konfrontation. Die Kultur in Krefeld soll mit einer Stimme sprechen, und diese Stimme hat Gewicht: Immerhin repräsentieren die Vereine, die sich zusammengeschlossen haben, über 2000 engagierte Krefelder Bürger.

Unter den 15 Mitgliedern sind die Fördervereine Krefelder Kulturinstitute wie Theater, Mediothek oder Musikschule, aber auch Vertreter der freien Kulturszene wie Jazzklub, Werkhaus und Verein für Heimatkunde. Sie alle haben unterschrieben, was sie von den Politikern erwarten: „Erhalt und Förderung der Kultur als ein bedeutender Standortfaktor“. Sie wünschen sich ein „ständiges Mitspracherecht“ und wollen es durch den Dialog mit Politikern, durch Presseerklärungen und öffentliche Aktionen wahrnehmen. „Keine Kultureinrichtung darf verschwinden“, sagt Rungelrath. „Wir dürfen nichts kaputt sparen.“

Ende Oktober soll das bereits vierte Treffen der Interessengemeinschaft stattfinden, dann sind auch die kulturpolitischen Sprecher der Fraktionen eingeladen. Auch ein Kulturmarathon ist geplant, eine Art Tour durch die Kulturinstitute, bei der die Besucher Stempel sammeln. Dafür werden noch Sponsoren gesucht. „Wir haben viele Ideen“, sagt Rungelrath. Das Wichtigste am Bündnis scheint aber zunächst seine pure Existenz: „Endlich kennen wir die Gesichter zu den Namen. Und wir können uns jederzeit anrufen.“