Kunst unter dem Hammer: Fast 100 Millionen Dollar für Krefelder Sammlerfamilie
21 Werke aus der Lauffs-Sammlung, die im Kaiser-Wilhelm-Museum ausgestellt war, haben in New York den Besitzer gewechselt.
Krefeld. Der Verkauf von Teilen ihrer Kunstsammlung hat der Krefelder Familie Lauffs fast 100 Millionen US-Dollar in die Kassen gespült. Im Rahmen eines Auktionsabends für Zeitgenössische Kunst des Auktionshauses Sotheby's kamen am Mittwochabend in New York (Ortszeit) 21 Werke aus der Krefelder Sammlung unter den Hammer.
Alle angebotenen Stücke aus der Lauffs-Sammlung wechselten den Besitzer - zu Preisen, die teilweise beim Dreifachen des geschätzten Wertes lagen. Die Resonanz auf die Lauffs-Sammlung sei besonders erfreulich, erklärte Philipp Herzog von Württemberg, Sotheby's-Geschäftsführer in Deutschland. "Bieter aus aller Welt waren bereit, Höchstpreise für diese Kunstwerke von herausragender Qualität zu zahlen."
Insbesondere die Preise für die Monochromien von Yves Klein lagen über den Erwartungen. Allein das goldene MG9 brachte 23,5 Millionen US-Dollar ein. Der Schätzpreis lag bei sechs bis acht Millionen Dollar. Das blaue Bild "IKB 1" wurde versteigert für 17,4 Millionen Dollar (geschätzt auf fünf bis sieben Millionen), das pinke "MP 13" immerhin noch für 4,745 Millionen (Schätzpreis: zwei bis drei Millionen).
Deutlich über der vermuteten Summe von 4,5 bis 6,5 Millionen Dollar, nämlich bei 10,121 Millionen, fiel der Hammer für Piero Manzonis Bild Achrome.
Die Werke von Carl Andre (2,617 Millionen), Robert Rauschenberg und Robert Indiana (jeweils 2,841 Millionen) sowie Donald Judd (4,241 Millionen) wurden im Rahmen oder sogar unterhalb der Schätzskala verkauft.
Für Warhols Kisten (4,745 Millionen statt zwei bis drei Millionen) und die Great American Nude von Tom Wesselmann (10,681 Millionen statt sechs bis acht Millionen) wollten die Bieter deutlich mehr zahlen als angenommen.
Vergleichsweise ein echtes Schnäppchen, wenn auch etwas teurer als vor der Auktion vermutet, war da "The Tar Roofer" von George Segal. Die Installation wechselte für 421000 US-Dollar den Besitzer. Überraschend noch billiger war ein Werk von Claes Oldenburg: Statt der erwarteten 600000 bis 800000 Dollar brachte der weiße Sack nur 265000 Dollar ein.