Kunstspektrum: Ein Austausch treibt kreative Blüten
Essener Künstler gastieren in Krefeld und zeigen vielfältige Arbeiten aus Papier, Plastiktüten oder Haaren.
Krefeld. Ein Künstleraustausch treibt kreative Blüten: Nachdem im vergangenen Jahr Mitglieder der Gemeinschaft Krefelder Künstler (GKK) in Essen ausgestellt hatten, folgen nun zwölf Kollegen aus dem Ruhrländischen Künstlerbund und dem Wirtschaftsverband bildender Künstler der Einladung nach Krefeld. Im Kunst-Spektrum zeigen sie unter dem Titel "Artenvielfalt" ihre Arbeiten.
Dagmar Schenk-Güllich hält in schwarzweißer Acrylmalerei tänzerische Bewegungen auf der Leinwand fest. In deren Sog bilden die Figuren selbst eine Form, verdichten sich zur Kugel. Ganz auf Strukturen reduziert sind die Objekte aus Papierguss von André Schweers.
Bei der "Bibliotheca conservata" leuchten die Objekte in sattem Gelb und Orange. Das Papier hat die Farbpigmente regelrecht in sich aufgesogen.
Im zweiten Raum hat Anna Schriever im Stil einer alten Porträtgalerie kleine Bilder aneinandergereiht. Ihre in Mischtechnik und zurückhaltenden Farben gestalteten Figuren sind jedoch keine Porträts, sondern bleiben geheimnisvoll indifferent.
Gegenübergestellt sind 15 Objektkästen von Mercedes Felgueres. Feine und gröbere Strukturen, Übermalungen und dann wieder Transparenz ergeben eine Arbeit, die durch schöne Details besticht.
Im Obergeschoss zeigt Ulrike Janßen geheimnisvoll verschnürte hellfarbige Päckchen, die sie Reliquien nennt. Was sich darin verbirgt, bleibt der Fantasie des Betrachters überlassen.
Profanes Verpackungsmaterial nutzt Lore Klar. Sie hat bunte Plastiktüten aus aller Welt zu witzigen "Reisekleidern" gestaltet. Abfallprodukte werden zur Mode, Aufschriften verkünden simple Botschaften.
Im letzten Raum sind filigrane Arbeiten von Bettina Zachow zu bestaunen. Ungewöhnlich ist ihr Material. Aus echten Haaren zwirbelt sie netzartige Gespinste, die sie wie Kostbarkeiten präsentiert. Selbst aus der Kombination von Haaren, Seife und Bademattensaugnäpfen entstehen hübsche Knöpfe.
Arbeiten von Karin Heuermann, Franz Josef Kampmann, Hermann-Josef Keyenburg, Vera Herzogenrath und Ingrid Geyer fügen sich in die gelungene Schau gut ein.