Matinee im Stadttheater: Die Last des lügenreichen Lebens

„Der Tod eines Handlunsgreisenden“ feiert am 31. März Premiere im Stadttheater Krefeld. Die Darsteller gaben im Rahmen einer Matinee einen Vorgeschmack auf das Stück von Arthur Miller.

Krefeld. "Willy?" - "Alles in Ordnung, ich bin wieder da", diese Sätze und einen Tod hatte Arthur Miller (1915 - 2005) im Kopf, als er 1948 ein neues Theaterstück konzipierte, das später unter dem Titel "Tod eines Handlungsreisenden" weltberühmt wurde. Es wurde 1949 am Broadway unter der Regie des Hollywood-Regisseurs Elia Kazan uraufgeführt und brachte seinem Autor den Pulitzer-Preis ein.

Als zeitloser Klassiker ist es seitdem immer wieder auf den Spielplänen der Theater zu finden, so auch jetzt in Krefeld, wo Ende des Monats im Stadttheater die Premiere sein wird. Regisseur Thomas Goritzki und Dramaturgin Ulrike Barnusch stellten das Stück im Rahmen einer Matinee vor, unterstützt wurden sie dabei von den vier Darstellern der Familie Loman.

Matthias Oelrich spielt die Titelrolle Willy Loman, Suly Röthlisberger seine Frau Linda, Ralf Beckord und Adrian Linke spielen die Söhne Biff und Happy. Gerade der Konflikt Lomans mit seinem Lieblingssohn Biff wird zum Auslöser für die Tragödie am Schluss. Der Sohn ist nicht länger bereit, die Lebenslügen seines Vaters, der erfolglos und schließlich arbeitslos im Leben scheitert, mitzutragen.

"Der Konflikt ist nur durch den Tod einer der beiden Personen zu lösen", so sieht der Regisseur die bittere Konsequenz aus einer Situation, die Miller in dem Stück von Beginn an geschaffen hat. "Es gibt keine Entwicklung zu etwas hin, der Selbstmord des Handlungsreisenden ist nur eine Frage des Zeitpunktes", so Goritzki.

Die Arbeitslosigkeit ist für ihn nicht das Hauptthema, sondern die Lebenslügen und das Zerbrechen daran. Wichtig ist auch die Aufhebung von Zeit und Ort, die Vergangenheit bricht immer wieder unvermittelt über Loman herein, ohne dass diese Zeitsprünge im Stück besonders gekennzeichnet sind. "Wir sind ganz eng am Stück", entgegnet der Regisseur auf kritisches Nachfragen.

Am 31. März kann man sich selbst ein Bild davon machen bei der Premiere im Stadttheater um 20 Uhr.

Weitere Auffführungen: 4., 21., 25. April, 3., 4., 8., 19., 25. Mai und 24. Juni. Karten unter Ruf 805-12