Tom Gaebel: Wenn die Biene Maja swingt

Rennbahn: Mehrere Zugaben musste Tom Gaebel bei Rudolph’s geben. Für das nächste Jahr soll der 32-Jährige wieder verpflichtet werden.

Krefeld. Rasch betreten die Musiker der Big Band die Bühne. Sie greifen sich ihre Instrumente und legen beswingt los: "That’s Entertainment" - die musikalische Einstimmung auf den Star, den Sänger des Abends Tom Gaebel. "Seine Stimme ist Erotik für die Ohren", kündigt Posaunist Michael Theissing-Tegeler an. Dann erobert der blonde Barde in seinem Smoking mit einem Lächeln die Bühne. "Hallo Krefeld, wie ist die Laune?" Ein "Yoh" geht durch den Raum.

Mit "Never ever", einem Song des aktuellen Albums, startet der 32-jährige Gelsenkirchener. Nach diesem, seine zweite Platte, "Good Life", ist auch die Tournee benannt. Die Seidenstadt ist dabei erst die dritte Station. Dann folgt mit "You’re the Sunshine of my Life" ein Klassiker - dieser Wechsel von Neu und Alt durchzieht das gesamte Konzert. Natürlich singt Gaebel jene weltbekannten Hits von Frank Sinatra wie "That’s Life" und "Fly me to the Moon". Aber nicht ausschließlich: eine Version der Biene Maja mogelt sich ins Programm: "Ich behaupte, man kann jeden Song zu einem Swing-Song machen."

Ironie schwingt bei Gaebel mit, wenn er "Sunny" (Boney M.) anstimmt. "Dazu braucht man eine gute Stimme." Bekanntlich durfte Bobby Farrell von Boney M. nur seine Lippen bewegen.

Der Biebricher Saal auf der Rennbahn präsentiert sich so am Freitagabend in bester Club-Atmosphäre: Der Star glänzt, der Swing geht den Besuchern in die Beine. Sofern überhaupt noch Platz im Saal ist, tanzen einige sogar. Die Bühne ist übrigens höher als bei vergangenen Rennbahn-Konzerten, so dass der Sänger samt Band gut zu sehen sind.

Begeistert von Gaebel zeigt sich auch Veranstalter Klaus Rudolph. "Die Musik mag ich sehr. Ich bleibe aber ein Rock ’n’ Roller." Im vergangenen Jahr verpflichtete Rudolph den bis dato kaum bekannten Sänger. Gaebel warb damals noch als "Sohn von Sinatra" für seine Auftritte. Inzwischen ist der 32-Jährige bundesweit bekannt und gefragt. In den Biebricher Saal kamen rund 500 Menschen.

"Ich freue mich, dass wir hier gerade so viele junge Leute haben", so Rudolph. Für das kommende Jahr würde er Gaebel gerne wieder verpflichten, wie er während des Konzerts verrät. Und Gaebel wirft zwischendurch von der Bühne ein, dass es schon letztes Jahr Spaß gemacht habe, in Krefeld zu spielen.

Zum Abschluss des Konzertes versprüht Gaebel noch James-Bond-Flair. "Catch me if you can" stammt vom neuen Album und könnte sich nahtlos in die 007-Soundtracks einreihen. Ein grandioser Auftritt. Das Publikum nötigt ihm bis 22.30 Uhr mehrere Zugaben ab. Dann eilt Gaebel sofort zu seinen Fans, um Autogramme zu schreiben.