Mona Asuka Ott spielt mit viel Gefühl und flinken Fingern

Pianistin begeisterte mit den Niederrheinischen Sinfonikern.

Krefeld. Eine Sinfonie, die von einer Königin besonders geschätzt, und ein Klavierkonzert, das zu einer Kaiserkrönung gespielt wurde, gaben dem 3. Sinfoniekonzert passend zur Jahreszeit einen festlichen Charakter.

Joseph Haydns Sinfonie Nr. 85 zählt zu seinen Pariser Sinfonien und wurde dort 1786 uraufgeführt. Nach Marie-Antoinette, der dieses Stück angeblich besonders gefiel, erhielt es später den Beinamen „La Reine“. Ein wenig fühlt man sich auch an den Hof von Versailles versetzt, denn gleich das Adagio zu Beginn hat mit seinen scharfen Punktierungen einen französischen Charakter.

An einen graziösen Hoftanz erinnert das Menuetto, zu dem sich eine ländlerartige Melodie gesellt. Unter der präzisen und im Tempo sehr lebendig gestalteten Führung von Kapellmeister Alexander Steinitz konnten die Streicher und Holzbläser in einen klangschönen Dialog treten.

Nur zwei Jahre liegen zwischen der Haydn-Sinfonie und Mozarts Klavierkonzert Nr. 26 D-Dur, das er im Februar 1788 vollendete. Seinen Beinamen „Krönungskonzert“ verdankt es der Tatsache, dass Mozart es für ein Konzert anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten 1790 von Kaiser Leopold II. auswählte. Mozarts Hoffnung, damit die Aufmerksamkeit des neuen Monarchen zu gewinnen, erfüllte sich nicht. Mit seinem festlichen und effektvollen Charakter unterscheidet sich dieses Konzert von anderen Klavierwerken Mozarts. Schon im ersten Satz wird vom Solisten vor allem technische Brillanz gefordert. Im zweiten Satz, dem Larghetto, kommt mit einem träumerischen Romanzenthema mehr Gefühlstiefe zum Vorschein, während im letzten Satz, dem Allegretto, wieder die Virtuosität im Vordergrund steht. Die junge Pianistin Mona Asuka Ott meisterte die Anforderungen großartig. Ohne Manierismen, mit unglaublichem Tempo und Eleganz flogen ihre Finger über die Tasten. Die Niederrheinischen Sinfoniker erwiesen sich als ebenbürtige Begleiter. Entsprechend begeistert reagierte das Publikum.

Nach der Pause gab es einen musikalischen Sprung in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Mit seiner vierten Sinfonie von 1845 knüpft der schwedische Komponist Franz Adolf Berwald bewusst an die Wiener Klassik an. Das hört man auch an vielen Stellen des gefälligen Werkes, das trotz des intensiven Spiels der Sinfoniker insgesamt keinen tieferen Eindruck hinterlässt.