Musikalische Verabschiedung in die Ferien

Niederrheinische Sinfoniker gingen mit Mozart und Strauss auf eine Italien-Reise.

Musikalische Verabschiedung in die Ferien
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ferienstimmungen im Seidenweberhaus — mit dem 7. Sinfoniekonzert verabschiedeten sich die Niederrheinischen Sinfoniker unter Leitung von Mihkel Kütson passend in die Sommerpause: eine Serenade für einen Sommerabend und Impressionen von den Schönheiten Italiens.

Wolfgang Amadeus Mozarts Serenade in B-Dur (KV 361), die unter dem Beinamen „Gran Partita“ populär wurde, bietet eine sogenannte Harmoniemusik für zwölf Bläser und einen Kontrabassisten. Solche Bläserensembles kamen in der Mitte des 18. Jahrhunderts an den Adelshöfen in Mode, und ihre Musik wurde als Unterhaltung bei Tafelfreuden oder auch im Schlossgarten geschätzt.

Ein kurzer majestätischer Einstieg; dann geht es leicht, heiter und tänzerisch weiter. Manchmal ist auch ein Hauch Melancholie zu erahnen — aber nie zu viel, um die Stimmung des Abends nicht zu verderben. Erstaunlich, wie fein und zart ein Ensemble aus Holz- und Blechbläsern klingen kann. Besonders glänzt dabei Solo-Oboist Tomislav Novák — er macht aus dieser Serenade ein verkapptes wie brillantes Oboenkonzert.

Richard Strauss gibt mit seiner Sinfonischen Fantasie „Aus Italien“ der Sehnsucht nach dem Süden einen großen Raum. Er wolle dabei kein „musikalischer Baedeker Süditaliens“ sein, so der Komponist, sondern er wolle Empfindungen der Reise schildern. In großer Besetzung liefern die Niederrheinischen Sinfoniker ein buntes wie stimmungsreiches Kaleidoskop: Mit größter Präzision und Spielfreude geht es ausdrucksstark unter anderem durch Roms Ruinen. Im vierten Satz erklingt neapolitanisches Volksleben. Wie ein zitronengelber Faden zieht sich das Lied „Funicula, Funicula“ durch das Finale.

Ein langer Applaus und Bravorufe für einen wunderbaren Abschied in den Urlaub. Am Freitag stehen nur die italienischen Impressionen auf dem Programm, da die Preisträger des Wettbewerbs „Bühne frei“ ihren großen Auftritt haben werden. Diese vier Kinder — Sophie-Xinwei Shen (12 Jahre), Julia Dietrich (10 Jahre), Jana Schell (11 Jahre) und Ryokan Yamakata (10 Jahre) — werden als Solisten an der Harfe bzw. am Flügel von den Sinfonikern begleitet. Zu hören sind Händels Harfenkonzert in B-Dur mit Sophie-Xinwei, von Haydn das Konzert in C-Dur Hob. XVIII:5 für Cembalo (Harfe) mit Julia und von Johann Sebastian Bach das Allegro aus dem Cembalokonzert in d-Moll gespielt von Jana am Klavier. Ryokan präsentiert das Allegretto aus dem Klavierkonzert Nr. 26, dem „Krönungskonzert“ von Mozart.