Musikalischer Höhenflug

Ronald Zollman sorgt für einen grandiosen Ausklang der Konzertsaison.

Krefeld. "Schwung und Energie" war am Dienstag ein passendes Motto für die Niederrheinischen Sinfoniker: Der Belgier Ronald Zollman, ein international renommierter Dirigent, führte das Orchester zu wahren Höhenflügen.

Er startete musikalisch an der Bahnstrecke Wien-Budapest. Im Dörfchen Galánta hat Zoltán Kodály seine Kindheit verbracht - mit Zigeunermusik. Gemeinsam mit seinem Freund Béla Bartók sammelte er später ungarische Volkslieder und schrieb 1933 die "Tänze aus Galánta".

Typische Elemente der Zigeunermusik kommen eindrucksvoll zum Klingen: hier ein sehnsüchtiges Schwelgen, dort ein temperamentvolles Spiel, viel "Seele" und ein atemberaubendes Tempo am Schluss des Stücks. Erste Bravorufe im Publikum. Danach setzte sich der musikalische Höhenflug nach Osten fort. Mit Prokofjew Klavierkonzert Nr. 3 in C-Dur füllten moderne russische Klänge, in Paris entstanden, den Saal.

Für Evgenia Rubinova, eine junge in Frankfurt lebende Pianistin, ist das Klavierkonzert ihres Landsmannes eine Herausforderung, die sie mit beeindruckender Leichtigkeit meistert. Das Zusammenspiel mit den Sinfonikern schafft einen Hörgenuss der Spitzenklasse. Das Publikum ist begeistert und erklatscht sich eine Zugabe der Pianistin. Ein Kontrast zum gerade Gehörten: ein Gondellied von Mendelssohn-Bartholdy, ein leises, lyrisches Stück, großartig interpretiert.

Im zweiten folgte Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2. Voller Energie und Lebensfreude steckt das 1802 vollendete Werk. Obwohl Beethoven in jener Zeit bereits bewusst ist, dass er ertauben wird, ist davon noch nichts zu spüren. Diese Sinfonie liefert einen wunderbaren Ausklang nicht nur eines brillanten Konzertabends, sondern auch der gesamten Konzertsaison 2009/2010.