Neustart für den Südgang
Krefelds ältester Atelier-Rundgang lebt am Sonntag wieder auf – mit entstaubtem Konzept.
Krefeld. Krefelds Kunstszene bleibt rege. An den nächsten beiden Sonntagen öffnen zwölf Künstler, die meisten aus der Innenstadt, ihre Ateliers zum "Südgang". Dann wird sich zeigen, ob die Kunstfreunde nach "Quer geschnitten", Galeriensonntag und Dujardin-Ausstellung noch Lust haben, die kreativen Errungenschaften ihrer Heimatstadt zu bestaunen.
In Sachen Vielfalt haben sich die Macher der Atelier-Tour um den Vereinsvorsitzenden Rudolf Jaeger jedenfalls viel Mühe gegeben. Das Spektrum reicht von Grafik und Malerei über Keramik und Skulpturen bis hin zu Holzschnitt und Lichtobjekten. Neben "alten Hasen" wie Eva Roux, Carola Lischke und Holger H. Hoffmann sind auch junge Künstler wie Claudia Reich oder Katrin Petri beim Südgang vertreten.
Für Krefelds ältesten Atelier-Rundgang ist es, wie bereits berichtet, ein echter Neustart. Im Jahr 2008 war die traditionsreiche Veranstaltung zum ersten Mal in 20 Jahren ausgefallen: Das Angebot war zu sehr ausgeufert, der Organisationsaufwand war kaum noch zu bewältigen.
Rudolf Jaeger, der lange an verantwortlicher Position in einem großen Düsseldorfer Unternehmen gearbeitet hat, ist angetreten, das Konzept zu entstauben und dem Südgang wieder eine überschaubare Form zu geben. Auch die inneren Strukturen des Vereins haben sich geändert: "Wir sind jetzt mehr als eine lose Gemeinschaft, wir teilen die Arbeit gut untereinander auf."
Da die Vereinssitzungen ab wechselnd in den Ateliers stattfinden, kennt jeder die Arbeit des anderen. Wer beitreten will, muss sich bewerben und wird von einer Jury geprüft: "Wir haben viele Anfragen, aber wir wollen langsam wachsen", sagt Jaeger.
Zweimal im Jahr soll der Südgang künftig stattfinden - das Potenzial sei da, meinen die Künstler. Wem der Südgang Appetit macht, der kann in Sachen Kunst gleich aktiv bleiben - am 8. und 15. November folgt der A-Gang.