Peepshow: Die Abgründe eines Frauenlebens
In der Fabrik Heeder spielt Jennifer Kornprobst ein Solo.
Krefeld. Da sitzt eine junge Frau in einem weißen Kasten auf der Bühne und verliert sich an sich selbst. Im Verlauf einer Stunde erzählt sie von ihren Gefühlen, Albträumen und Verletzungen, spekuliert über das Vergangene und darüber, wie ihr Leben vielleicht auch ganz anders hätte verlaufen können. Eine Art Seelen-Striptease.
Die französisch-kanadische Schauspielerin Marie Brassard nennt ihr Stück, mit dem sie selbst auf Reisen auch durch Deutschland ging: "Peepshow". Julia Kunert als Regisseurin (Bühne: Theodora Storm) hat für diese brachiale Rolle die junge Schauspielerin Jennifer Kornprobst gewonnen, die in dieser Solorolle einen Blick in die Abgründe eines Frauenlebens gibt. Julia Kunert: "Eine scheinbar glückliche Frau begibt sich auf die Suche nach der anderen, der dunklen Seite in ihr. Wir wissen schnell, dass sie einsam ist und einige Probleme mit der Liebe hat."
In vier Rollen muss Jennifer Kornprobst für das aus etwa 20 Szenen bestehende und wie ein Mosaik zusammengesetzte Episodenstück schlüpfen. Da ist einmal die Rolle der "Beautiful", die des Monsters, das sich in einem Labyrinth ergeht, dann die einer Lehrerin und sogar in die Rolle eines Mannes. "Will der Wolf" wird er genannt. Die Bühne ist karg, gerade mit den nötigsten Requisiten bestückt, um den jeweiligen Ort zu definieren: mit einem Barhocker etwa. In einem zweiten, durch Schleier verschatteten Raum verhandelt die Inszenierung eine andere Wirklichkeitsebene. Zur Premiere am Donnerstag um 20 Uhr auf der Studiobühne der Fabrik Heeder gibt’s noch Karten (Ruf: 805125).