Smot-Album Stimme mit vielen Facetten trifft auf prägnante Riffs

Krefeld · Das Album der Band Smot macht klar, dass sie auch live umwerfend agieren kann.

Smot können mit „Move Like You’ve Never Moved Before“ überzeugen. 

Foto: Thomas Buchta

Die Band Smot nennt ihren Stil selbst Salonpunk, was immer das auch sein soll. Wild, aber nicht zu wild? Also schon schräg, aber auf salonfähig getrimmt? Das führt irgendwie nicht weiter.

Gitarrist Martin Smeets und Sängerin Silja Steffestun-Gottschalk drücken dem Sound des Quartetts jedenfalls ihren Stempel auf. Stilstisch landet man dabei irgendwo zwischen dem Brit-Pop der 1990er Jahre und dem Alternative Rock der Jetztzeit.

Fett klingender E-Bass und
schwer treibende Grooves

Smeets mit seiner vielfarbigen Gitarre schafft die Räume, in denen sich Sängerin Silja Steffestun-Gottschalk mal mit rhythmischem Sprechgesang, dann wieder mit ungebremster Rockröhre temperamentvoll in Szene setzt. Die Smot-CD „Move Like You’ve Never Moved Before“ lässt über elf Stücke jedenfalls keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Band auch live eine umwerfende Show abliefern kann. Dazu tragen natürlich auch der fett klingende, aber sehr beweglich gespielte E-Bass von Andreas Giannakopoülos und die schwer treibenden Grooves von Drummer Oliver Griethe bei.

Smeets’ Gitarre klingt oft rockig verzerrt, dann verblüfft er zwischendurch aber auch mit leichtfüßig funkiger Akkordarbeit. Seine prägnanten Riffs verpassen den Stücken jedenfalls das Gerüst.

Sängerin Silja Steffestun-Gottschalk hat eine Stimme mit vielen Facetten und scheint in keinem Moment Mühe zu haben, sich von ihrer heftig-rockenden Begleitung abzuheben. Im Studio hat man ihrer Stimme zwar manchmal etwas Nachhall verpasst, aber man ist sparsam mit derlei Effekten umgegangen, und eigentlich hätte die Sängerin sie auch nicht nötig.

Deutlich hört man, dass sie auch das Zeug hätte, ihre Stimme mal freier und mit weniger Druck klingen zu lassen, aber dazu bräuchte es auch mal eine ernsthafte Ballade. Die fehlt allerdings, also fast.

Immerhin hat das letzte Stück, der Lovesong „You and Me“, einen balladesken Touch. Smeets beginnt hier ausnahmsweise einmal auf der akustischen Gitarre, lässt dadurch mehr Raum für den Gesang. Und man hört, dass Steffestun-Gottschalk den auch füllen kann.