Jazz So war „Jazz an einem Sommerabend“
Krefeld · Bei der 35. Ausgabe des Internationalen Festivals auf dem Gelände der Burg Linn fanden sich rund 600 Besucher ein. Neben dem Michael Wollny Trio gab es auch polnisch angehauchte Klänge mit dem Adam Bałdych Quartett und elektronische Jazz-Experimente mit viel Rhythmus von Cheop.
Die Musik beim 35. Jubiläum von Jazz an einem Sommerabend schien auch dem Wettergott derart gut gefallen zu haben, dass er den Geburtstag begießen wollte. Es regnete zwischendurch – aber das Publikum, es waren laut Veranstalter um die 600 Menschen, ließ sich dadurch die Stimmung nicht verderben. Gerade durch die Flucht unter das Zelt habe es eine besonders intensive Atmosphäre gegeben.
Im Zentrum des Abends stand der Auftritt des Jazzpianisten Michael Wollny mit seinem Trio (Christian Weber, Bass und Eric Schaefer am Schlagzeug). Seine postmoderne Stilmischung eröffnet klangliche Horizonte, die auch gerne mal von Franz Schubert, Alban Berg oder Gustav Mahler, von Björk oder Kraftwerk oder auch aus japanischen Gangsterfilmen kommen sollen.
Auch das Quartett um Geiger Adam Bałdych spielte mit diversen Einflüssen. Allen voran ein durchscheinender „Ethno“- oder „World“-Duktus, der Bezüge zu seiner polnischen Heimat in sich birgt. Begleitet wurde er von Krzysztof Dys am Piano, den Bassisten Michał Barański und Dawid Fortuna, Drums.
Den Auftakt machten zuvor „Choep“; das sind der gebürtige Krefelder Markus Türk, Trompete, Manfred Heinen, Akkordeon/Syntheziser, Tim Isfort, Bass, und Tobi Lessnow am Schlagzeug. Sie verbanden in ihrem Sound elektronische Klänge mit Groove und viel Rhythmus, improvisierten dabei stets frei. In dieser Besetzung hatte Choep eine Premiere.
Man darf gespannt sein, welche Musiker die Macher des Festivals 2020 einladen werden. Red