Spannende Vortragsreihe: Das Geheimnis der Kelten
Bis zum 3. August ist die Ausstellung "das Geheimnis der Kelten" noch im Museum Burg Linn zu sehen. Die VHS Krefeld bietet dazu eine Vortrags- und Seminarreihe an.
Krefeld. Bis zum 3. August ist die Ausstellung "das Geheimnis der Kelten" noch im Museum Burg Linn zu sehen. Anlässlich der Ausstellung bietet die VHS Krefeld eine Vortrags- und Seminarreihe in Kooperation mit dem Verein Freunde der Museen Burg Linn an. Mit Kelten werden verschiedene Volksstämme in Mitteleuropa bezeichnet, die sich durch eine eigene Sprachgruppe und kulturelle Gemeinsamkeiten auszeichnen. Sie sind prägend für die Eisenzeit, einer Kulturepoche, die von etwa 750 vor Christus bis zur Eroberung Galliens durch Cäsar cirka 100 nach Christus reicht. Zu den kulturellen Gemeinsamkeiten gehören befestigte Höhensitze und Fürstengräber. Dort gefundene Importwaren aus Etrurien sind ein Nachweis für Handelskontakte und persönliche Beziehungen zur antiken Welt. "Die niederen Lande - Das römische Nordgallien in keltischer Zeit" ist das Thema eines Vortrags am Donnerstag, 8. Mai, ab 19 Uhr. Als Hintergrund des Themas spielen historisch übermittelte Angaben Cäsars eine Rolle. Diese besagen, dass der Norden der von Cäsar eingerichteten Provinz Gallien, der linke Niederrhein, sowie das heutige Belgien und die südliche Niederlande von unterschiedlichen Völkerschaften bewohnt wurden. Seinen Angaben zufolge waren es die Kelten, Belgier, die eine Untergruppe der Kelten bildeten und Germanen. Letztere waren jedoch erst in jüngerer Zeit aus dem Osten eingewandert. Zu diesen und anderen Aussagen nimmt der Leiter des Museum Burg Linn, Dr. Christoph Reichmann, Stellung und diskutiert Fragen wie: Wie verhalten sich diese Angaben zu den Aussagemöglichkeiten der Archäologie? Wie stellt sich die Bevölkerung des Raumes in der Zeit zwischen 800 vor Christus und Christi Geburt im archäologischen Befund dar? Der Eintritt an der Abendkasse kostet vier Euro, Fördervereinsmitglieder erhalten einen ermäßigten Eintritt von zwei Euro fünfzig. Der Vortrag mit dem Titel "Fürstengold und Ackerbauern - Die Gesellschaft der Eisenzeit zwischen Rhein und Nordsee" am Mittwoch, 28. Mai, von 19 bis 21 Uhr wird geleitet von Patrick Jülich, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums Burg Linn. Die Teilnahme am Vortrag schließt mit einer Führung durch die Ausstellung "Das Geheimnis der Kelten" ab und kostet acht Euro und für Fördervereinsmitglieder fünf Euro fünfzig. Der Vortrag berichtet über das Können, die Fertigkeiten und Gewohnheiten der Gesellschaft der Eisenzeit. Er versucht Fragen über diese Menschen zu beantworten, deren Siedlungen und Gräber Hinweise auf keltischen Einfluss geben. Anhand der Ausstellungsobjekte soll die Thematik vertieft werden. Eine Führung auf den Hülser Berg wird am Donnerstag, 5. Juni, ab 18 Uhr, unter der Aufsicht von Museumsleiter Christoph Reichmann veranstaltet. Die Südspitze des Hülser Berges wird durch ein auch heute noch im Gelände erkennbares Verteidigungssystem, zwei Erdwälle mit vorgelagerten Gräben, abgeriegelt. Es handelt sich um die Reste einer Burganlage aus der vorrömischen Eisenzeit und die einzige am unteren Niederrhein, die bislang dieser Zeit sicher zugeordnet werden kann. Die Führung kostet sechs Euro, Fördervereinsmitglieder zahlen vier Euro. Informationen und Anmeldung zu den Vorträgen sind möglich unter Telefon 02151/862658 oder im Internet unter www.vhs.krefeld.de. Die Ausstellung Die Ausstellung im Museum Burg Linn behandelt Fragen wie: Wer waren die Kelten, wie war ihre Gesellschaft strukturiert und was führte dazu, dass sich ihre Kultur über ganz Europa bis an die belgisch-niederländische Nordseeküste ausbreitete? Ausgrabungen und Sprachforschung können einige dieser Fragen beantworten. Erstmals unter einem Dach werden dabei museale Spitzenobjekte aus den Niederlanden, Belgien und der Region Niederrhein vereinigt. Die Ausstellung skizziert die geschichtliche Entwicklung der eisenzeitlichen Kultur und Gesellschaft zwischen Rhein und Ärmelkanal, in deren Mittelpunkt große Fürstenpersönlichkeiten und ihre reichen Grabausstattungen aus Bronze und Gold stehen. Sie gibt Einblick in eine Gesellschaft, die am Rand der keltischen Welt ein Leben führte, das von Landwirtschaft, Handwerk und Handel, aber auch von Religion und Krieg geprägt war. Keltische Einflüsse sind hierbei unübersehbar. So wurden unter Beibehaltung eigener Traditionen einige Bräuche übernommen, andere verworfen. Auch Art und Umfang des keltischen Einflusses wechselten im Verlauf der Eisenzeit. Die Krefelder Ausstellung zeichnet diese Prozesse nach. Bedeutende Grabausstattungen und Opfergaben, aber auch hervorragend erhaltene Objekte aus organischen Materialien, wie Textilien, Leder und Holz, erlauben tiefgehende Aussagen zu Gesellschaft und Alltagskultur. Informationen über die Ausstellung geben Museumsleiter Dr. Christoph Reichmann und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Patrick Jülich (M.A.), außerdem gibt es Informationen in deutscher und niederländischer Sprache im Internet unter www.diekelten.de