Stadtgeschichte: Heimat kennt keine Grenzen
Die 81. Ausgabe der Jahresschrift enthält sogar eine Beitrag auf Türkisch.
Krefeld. Heimat kennt keine Kulturgrenzen. In der diesjährigen Ausgabe seiner Jahresschrift hat der Verein für Heimatkunde erstmals einen türkischen Text abgedruckt, daneben steht die deutsche Übersetzung. Der Imam der Islamischen Gemeinschaft, Sevket Zengin, hat Gedanken zum Thema Heimat zu Papier gebracht - ein Nachtrag zur vorherigen Ausgabe.
Der 81. Jahrgang der Zeitschrift "Die Heimat" wurde am Donnerstag im Südbahnhof vorgestellt. Das Heft umfasst 216 Seiten und versammelt in bewährter Weise Berichte über die Stadt Krefeld, ihre Menschen und ihre Geschichte, außerdem den Rückblick von Oktober bis Oktober.
Der Ehrenvorsitzende des Vereins, Reinhard Feinendegen, der selbst jahrelang die Schriftleitung der "Heimat" innehatte, stellt in einem Artikel die fünfbändige Stadtgeschichte vor, deren letzter Band im Juni erschienen ist. Zusammen mit dem ehemaligen Kulturdezernenten Hans Vogt hat Feinendegen das Mammutwerk erarbeitet. Morgen erhalten die Herausgeber dafür den Niederrheinischen Literaturpreis.
Mit dem Preisträger des Vorjahrs, Markus Orths, und dem Denkmalpreis befassen sich zwei weitere Artikel. Themenkomplexe sind wieder Architektur, Denkmalpflege, Geschichte und die schönen Künste. Eine Darstellung der Etikettenwebereien fällt in die Rubrik Gewerbe und Technik, ein Lebensbild des hochbetagt verstorbenen Geologen Hans Wilhelm Quitzow stammt aus der Feder von Oskar Burghardt.
Viele der Artikel werden bebildert oder mit Zeichnungen illustriert, viel Farbe springt dem Leser entgegen. Den Titel ziert der jetzt restaurierte Südbahnhof, über den der Vereinsvorsitzende Robert Claßen berichtet. Kurios: Es gab einen Wartesaal zweiter Klasse für Herren, einen Wartesaal zweiter Klasse für Damen und einen für die dritte Klasse. "Erste Klasse gab’s damals in Krefeld nicht!", sagt Claßen.
Drei kleine Vorträge gaben einen Vorgeschmack auf die Arbeiten im Heft. Feinendegen sprach natürlich über Krefelds Historie. "Ohne Stadtgeschichte geht es nicht", sagt er. "Wir leben auf den Traditionen, die Generationen vor uns aufgebaut haben."