Konzert „Poesie und Pop“ im Haus Kleinlosen

Krefeld · Nadine Fingerhut singt Texte über Aufbruch, Zusammenhalt und das Leben im Allgemeinen.

Nadine Fingerhut ist am Sonntagabend im Haus Kleinlosen aufgetreten.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Bühne ist den Besuchern ganz nah, der Konzertraum hat eine gemütliche Atmosphäre. Die Sängerin läuft vor ihrem Auftritt um die Tische und unterhält sich mit den Gästen. Beim Stadtklang-Konzert im Haus Kleinlosen herrscht ohne Zweifel ein Ambiente zum Wohlfühlen. Zu den ohnehin angebotenen Speisen und Getränken des Restaurants gibt es kostenlose Livemusik. Die Sängerin Nadine Fingerhut tritt mit ihrer Gitarre auf und steht vor allem für eines: eingängige Melodien mit poetischen Texten. „Eine super Stimme und einfach tolle Musik“, sagt Organisator Kyung-il Han, der den Stil der Sängerin als „Poesie und Pop“ bezeichnet. „Unser Ziel ist es Newcomer-Künstler bekannter zu machen und neue Musik an die Leute zu bringen. Nicht immer nur das, was im Radio läuft“, erklärt der Veranstalter der Livemusik-Reihe „Stadtklang“. Seit mehr als sieben Jahren organisiert der ausgebildete Tontechniker und Musikproduzent Konzerte in und um Düsseldorf herum. Die Auftritte finden dabei in Restaurants oder Cafés statt. So stehen eine entspannte Umgebung und das unmittelbare Erleben der Künstler ganz besonders im Vordergrund.

Das Publikum soll
die Band ersetzen

Nadine Fingerhut ist im Gegensatz zu den meisten Künstlern von Stadtklang kein Newcomer mehr. Sie war bereits einmal bei dem Event und hat schon mehrere Alben veröffentlicht, das letzte im Jahre 2017. „Es wird Zeit für ein neues Album“, meint die Singer/Songwriterin und möchte im Frühjahr des nächsten Jahres mit den Aufnahmen beginnen.

Zwei Frauen sind extra aus Düsseldorf gekommen, um Fingerhut zu sehen. „Was für ein schönes Lied“, sagt eine, der vor allem die Texte gut gefallen. „Es gibt noch so viel mehr als du jetzt siehst“, heißt es in einem Song, der dazu anregt, seine Träume zu verwirklichen. Dabei legt Fingerhut viel Wert auf Authentizität, sodass sich die Besucher in die Texte hineinversetzen können. „Wer hat auch das Gefühl, viel zu viel zu arbeiten?“, fragt sie in die Runde und fordert in ihrem nächsten Song auf, das Leben entspannter zu sehen. Auch Kyung-il Han meldet sich und grummelt scherzhaft: „An einem Sonntag arbeiten.“

Generell wird viel gewitzelt und das Publikum mit einbezogen. „Wenn ich ohne Band unterwegs bin, brauche ich das Publikum als Ersatz. Ihr seid jetzt meine Band“, sagt Fingerhut. Die Gäste stimmen sofort mit ein und machen begeistert mit.

Stadtklang lädt
keine Cover-Künstler ein

In den Texten gibt die Sängerin auch einige Erfahrungen aus ihrem Leben preis. So handelt der „Bananen-Schnaps-Song“ beispielsweise vom heimlichen Trinken in der Jugend. „Meine Freundin und ich haben den Schnaps meines Vaters getrunken. Danach ging es uns nicht so gut“, lacht sie und fügt an: „Der hat nach Banane geschmeckt. Seitdem mag meine Freundin keine Bananen mehr.“ Auch Themen wie das erste Mal Rauchen und die erste Liebe werden in dem Lied thematisiert.

Abschließend betont Fingerhut nochmal, dass die Livemusik-Reihe „eine ganz tolle Sache“ ist. „Es werden nur Künstler eingeladen, die eigenes Zeug machen und keine Cover-Künstler. Das finde ich super“, freut sie sich, für Stadtklang auftreten zu dürfen, und wird mit viel Applaus der Besucher verabschiedet.