"Tanz-Tee": Sieben Männer aus Tel Aviv haben den Soul

Feiern am Sonntagnachmittag? In der Kulturrampe am Großmarkt ist das möglich — beim kultivierten „Tanz-Tee“.

Krefeld. „Danke an alle Krefelder, dass ihr gekommen seid — zu dieser ungewöhnlichen Uhrzeit“, tönt es aus dem Mikrofon von Yashiv Cohen, Lead-Sänger der israelischen Band Men of North Country. Während ihrer Tour haben die sieben Männer der Indie-Soul-Band am Sonntag in der Kulturrampe haltgemacht. Und zwar um 17 Uhr. Das ist kein Zufall, sondern Programm. Anlass war der „Tanz-Tee“, der dort seit rund fünf Jahren in unregelmäßigen Abständen stattfindet.

Die Musik, die an diesem Nachmittag die Rampe erfüllt, ist frisch und geht in die Beine. Mit Schlagzeug, Bass, Gitarre, Trompeten und Saxofon spielt die Band einen Sound, der nach vorne geht und gute Laune macht.

Sie passt damit gut in das Konzept, das zwar nicht starr einer Linie folgt, „aber sicherlich in die Sixties- und Beat-Richtung geht“, erklärt Viktoria Scherken. Sie ist Mitbegründerin des Tanz-Tees und erinnert mit ihrer Kurzhaarfrisur und den Klamotten selbst ein wenig an Twiggy. Für die Auswahl der Bands ist allerdings der Betreiber der Rampe, Markus „Pille“ Peerlings, verantwortlich: „Ich bekomme zahlreiche Bewerbungen und schau dann, was zu der Veranstaltung passt und natürlich, ob die Band zu der Uhrzeit spielen kann“, sagt er.

Dass die Band aus Tel Aviv eine gute Entscheidung war, bestätigt das Publikum. „Ich bin sehr begeistert“, sagt Jörg, einer der Gäste. Er komme zum Tanz-Tee, wann immer es sich einrichten lasse: „Das ist ein gutes Konzept, Sonntag ist eh ein toter Tag. Und solche Konzerte gibt es sonst auch nicht in Krefeld“, sagt er und nimmt einen Schluck Bier. Denn auch wenn der Name etwas anderes verspricht: Bier passt zu diesem Sound einfach besser als Tee.