Theater trotz Lockdown Kresch-Theater spielt für Schulen weiter
Krefeld · Das Kinder- und Jugendtheater kann trotz Lockdown mobile Produktionen anbieten. Theaterleiterin Isolde Wabra schildert die Lage.
Wenngleich auch das Krefelder Kinder- und Jugendtheater von dem Veranstaltungsverbot im November betroffen ist, so ganz in den Lockdown ist das Kresch nicht gegangen. Sah man sich gezwungen, Vorstellungen bis einschließlich 30. November abzusagen, so sind dennoch mobile Vorstellungen in Schulen und Kindergärten möglich und auch im November buchbar.
Da kommt einiges zusammen, „Die Reise einer Wolke oder Wolken“ und „Karius und Baktus“ für Kindergärten mit Plexiglas-Trennwand, „Kannst du pfeifen, Johanna?“ oder „Johnny Hübner greift ein“. „Bergkristall von Adalbert Stifter“ gibt es als weihnachtliche Lesung, „Love Stoned“ als Film mit Nachgespräch mit Experten, „Nathans Kinder“ für Schulaulen oder auch „Out – Gefangen im Netz“.
Wie auch an anderen Häusern läuft der Probenbetrieb zudem weiter. So richte man derzeit eine corona-konforme Version von Geogre Taboris „Jubiläum“ ein, berichtet uns die Theaterleiterin Isolde Wabra. Partizipative Projekte allerdings, bei denen nicht nur professionelle Schauspieler am Werke sind, musste das Kresch-Theater aussetzen.
Dennoch überrascht, dass das Kresch immerhin noch mobil weiter spielen darf. Guter Grund bei der Theaterleiterin nachzuhören, was es mit den mobilen Produktionen auf sich hat. „Wir haben bei dem Bildungsministerium nachgefragt“, berichtet Wabra und erklärt uns, dass man die Antwort bekommen habe, dass mobile Produktionen in dieser Art erlaubt seien. Hierbei spiele eine noch gültige Passage aus vorherigen Coronaschutzverordnungen in Verbindung mit Paragraph sechs der Verordnung vom 30. Oktober eine Rolle. Wie das Theater in einem Brief an die Schulen formuliert: „Interne Unterrichtsveranstaltungen sind unter Beachtung der Corona Sicherheitsmaßnahmen erlaubt. Mit unseren mobilen Angeboten möchten wir Sie maximal unterstützen und den Kindern und Jugendlichen kulturelle Erfahrungen bieten.“ Nachgespräche sind inbegriffen und Workshops sind zusätzlich buchbar. Derzeit seien, so Wabra, sieben Gastspiele gebucht worden.
Eine sehr gute Möglichkeit auch während des Kultur-Lockdowns Theater für junge Menschen erlebbar zu machen. „Wir erfüllen alle Kriterien“, sagt Wabra. „Meine Sorge ist groß, dass Theater mit Angst besetzt werden“, erklärt Wabra – dagegen müsse etwas getan werden. So kann sich die Theaterleiterin sogar noch mehr vorstellen. Doch derartige Überlegungen seien noch nicht spruchreif. An erster Stelle stehe jedoch immer: „Verantwortungsvolles und solidarisches Handeln hat oberste Priorität.“ „Kultur muss über ihre Rolle in der aktuellen Situation nachdenken“, sagt Wabra aber auch, dass könnte auch heißen, Schulen einen Teil der Arbeit abzunehmen.
„Wir könnten sofort loslegen“, betont die Theaterleiterin. „Nach persönlicher Rücksprache mit dem Bildungsministerium wird derzeit auch über eine Ausnahmeregelung für Schulvorstellungen an Theatern diskutiert“, heißt es sogar übrigens im Schreiben des Kreschs an die Schulen. Die Bedingungen im Theater selbst sind unter Infektionsschutzgeschichtspunkten gar besser als an den Schulen; mit Abstand und Belüftungsanlage, argumentiert Wabra.
Auch wenn durch den Lockdown große Unsicherheit herrsche, plane man derzeit ab dem 1. Dezember wieder regulär zu spielen, falls es keine Änderungen der Lage gibt. „Wir sind für den Dezember zu Zweidritteln ausgebucht“, sagt die Theaterleiterin und kann zudem berichten, dass es keine Absagen von Schulen gegeben habe.