Verein lässt Linner Museen leben
Freundeskreis besteht seit 30 Jahren und half den Linner Einrichtungen allein in den letzten zehn Jahren mit 510 000 Euro.
Krefeld. Ohne diese Hilfe läuft wenig in den zwei Linner Museen, müssten sich die Museumschefs auf ein karges Pflichtprogramm beschränken, weil die Stadt seit Jahren mit Zuschüssen geizt. Gemeint ist die finanzielle Unterstützung des Vereins der Linner Museumsfreunde. Eine einzige Zahl belegt dies: In den vergangenen zehn Jahren unterstützte der Verein das Deutsche Textilmuseum und das Museum Burg Linn mit 510 000 Euro, also mit einer runden Million alter Mark.
Das geht aus einer Broschüre hervor, die der Verein zum 30-jährigen Bestehen bei der Jahresversammlung am 25. August vorlegt. In dem Heft dankt man der einstigen Vorsitzenden Christiane Brüggemann, die den Verein 28 Jahre führte, und Rainer Scharl, ihrem Stellvertreter, der sich Verdienste um die Sammlung mechanischer Musikinstrumente erwarb. In Nachrufen wird des Restaurators Joachim Hamacher und des einstigen Burgkastellans Theo Schwagers gedacht.
Hier aussagekräftige Zahlen mehr: Im vergangenen Jahr kletterte die Zahl der Führungen auf 240, sodass das Museumspersonal samt vereinseigenen Führern sogar Hilfe vom Freiwilligen-Zentrum anfordern musste. Mit den Führungsgeldern wurden u.a. ein Trockenschrank, Computeranlagen, Diaprojektor und ein Laubsauger angeschafft. Außerdem kaufte man für die Sammlung den alten Brotwagen (3000 Euro) an. So kamen in den letzten zehn Jahren 10 000 Euro zusammen. Weitere 10 000 Euro auf einem Festgeldkonto sollen die Ausstellung "Pferdeopfer und Reiterkrieger" vorfinanzieren.
Auch der Kreis der Führerinnen im Textilmuseum war fleißig und ließ 5000 Euro in den Ankauf einer Modesammlung und noch einmal die gleiche Summe für ein japanisches Musterbuch fließen. Drei größere "Investitionen" stehen aussagekräftig für sich und die Leistung der Museumsfreunde. 122 000 alte D-Mark flossen in den Ankauf des Meißener Glockenspiels am Jagdschloss, 45 000 alte Mark wurden für den Bau der Schiffshalle gegeben, wozu der Heimatkundeverein die gleiche Summe gab. 34 000 Euro gab man für die Einstellung der Restauratorin Eileen Lewald. Für rund 60 000 Euro konnte das Textilmuseum unter anderem zwei wertvolle Kimonos, einen Ikat-Mantel und afrikanische Textilien anschaffen.