Wallanlage: Eine Fliehburg der Sueben
Die Anlage an der Südkante des Hülser Bergs ist wahrscheinlich schon über 2000 Jahre alt.
<strong>Krefeld. Er ist ohnehin eine Ansammlung von kleinen Anhöhen und Gruben - der Hülser Berg. Da fällt jener seltsame Wall an der Südkante kaum ins Auge, zumal er von Brombeeren überwuchert ist. Dabei verbirgt sich hier interessante Krefelder Historie. Der unauffällige Wall nämlich war einst Teil einer eisenzeitlichen Wallanlage, einzigartig am unteren Niederrhein. "Wahrscheinlich eine Fliehburg", vermutet Dr. Christoph Reichmann, Leiter des Museums Linn. "Aber es gibt keine schriftlichen Quellen."
Immerhin, ein kleines Schild informiert aufmerksame Zeitgenossen darüber, was der seltsame Wall zu bedeuten hat. Das Alter der Anlage datiert Reichmann anhand von Scherbenfunden allerdings - anders als die Angabe auf dem Schild - etwa auf das 3. Jahrhundert vor Christus, mitten in die Eisenzeit. Und so ist es zu vermuten, dass sich hier die ansässigen Sueben gegen die verfeindeten Ubier geschützt haben, nicht gegen die Römer.
Lage Der Wall ist nach Westen und Norden ausgerichtet, an der steil abfallenden Südkante sind keine Befestigungsanlagen nachgewiesen. Dort reichte wohl das damalige Sumpfgebiet als Verteidigung aus.
Größe Der innere und größere Graben soll bis zu acht Meter breit und zwei Meter tief gewesen sein. Die Wallmauer mag etwa 3,50 Meter hoch und zwei Meter breit gewesen sein.
Gräber Östlich des Berges wurde zur älteren Eisenzeit eine Siedlung gegründet, ein Gräberfeld lag südlich davon. Ein Pflug hat einst vier Gräber offengelegt, wodurch Reste einer Glasperlenkette zum Vorschein kamen.
Wallburg Solche Wallburg-Anlagen sind hauptsächlich aus den Mittelgebirgen, vor allem im süddeutschen Raum bekannt. Vor allem die Kelten sicherten so ihre Fürstensitze.