Musik zu Weihnachten So unterschiedlich können musikalische Weihnachten sein
Krefeld · Weihnachtssongs, Beatles, Bach, besinnliche Lieder oder sogar Pogo um den Esstisch – das Spektrum an weihnachtlichen Musik-Assoziationen ist wirklich breitgefächert. Wir haben Beispiele gesammelt.
Corona sorgt dafür, dass alles etwas anders ist. Auch der kurze weihnachtliche Kultur-Beitrag. Vieles ist derzeit nicht möglich. Wobei – so unterschiedlich wir Menschen nun einmal sind, so unterschiedliche Assoziationen kommen uns in den Sinn, wenn wir an Musik zu Weihnachten denken. Und diese sind zumindest größtenteils unabhängig von der aktuellen Lage. Wir haben einige besondere Stimmen zum Thema „Weihnachten und Musik“ gesammelt, die in wenigen Akzenten eine beachtliche Bandbreite abbilden. Zwischen den Lieblingssongs des Oberbürgermeisters, einer herrlich alternativen Erinnerung von Musiker Markus M. Jansen, dem Lieblingslied der Kulturbeauftragten der Stadt und der Lieblingsplatte des Generalintendanten des Theaters.
Markus Maria Jansen,
Krefelder Musiker
„Da fällt mir das erste Weihnachten ohne Mutter ein, die vor kurzem ausgezogen war, und Vaddern verständlicherweise überhaupt keinen Bock auf ein besinnliches Fest hatte. Unser Haus in Hamburg befand sich gerade im Übergang vom Familienheim zur WG mit Vaddern als übriggebliebenem, stillen Patriarchen.
Wir Blagen haben dann doch für den spontanen, etwas anderen Heiligabend gesorgt, mit riesigen Schinkenbroten statt gebratener Gans. Vater bekam zu Weihnachten im Zuge seines Jobs immer große Bestechungsgeschenkkörbe mit fetten Schinken, Hochprozentigem usw., sodass für das leibliche Wohl über alle Maßen gesorgt war. Wir haben auf die letzte Minute noch einen großen Baum besorgt, geschmückt und verkehrt herum an die Decke gehängt. Auf dem Plattenteller, laut und dreckig, der Düsseldorfer Weihnachtssampler ‚Denk Daran’! Mit zum Beispiel: ‚Campinos ZK’ und ‚Nieder mit dem Weihnachtsmann’! Manchmal mit etwas freier Blockflötenunterstützung. Pogo um den Esstisch, Lichtorgel, Kerzen, Kräuter, Rauchen, Saufen, Essen und Vaddern mittendrin und – er war mal endlich wieder gut drauf.“
Michael Grosse,
Generalintendant des Theaters
„Seit gut zehn Jahren hören wir an den Adventssonntagen und am Heiligen Abend eine wundervolle CD mit dem ungarischen Trompetenvirtuosen Gábor Boldoczki und dem Franz Liszt Kammerorchester: Bach.
Mit Beginn unserer Krefelder Zeit – wir sind ja im Sommer 2010 aus Flensburg hierher gezogen – ist diese Musik in dieser traumhaften Interpretation ständige Begleiterin in unserer Weihnachtszeit und für uns als Familie aus ihr nicht mehr wegzudenken.“
Frank Meyer,
Oberbürgermeister
„Ganz konservativ: ‚White Christmas’, finde ich total super. Als Beatles-Fan natürlich gehört für mich auch ‚Wonderful Christmastime’ von Paul McCartney zu Weihnachten dazu. Und ich mag auch Weihnachts-Lieder wie ‚O Tannenbaum’. Ich habe einmal versucht Akkordeon spielen zu lernen, das einzige, was ich halbwegs unfallfrei spielen konnte, war der Refrain von ‚Jingle Bells’. Tatsächlich spiele ich selber leider kein Instrument. Selber singen? – unter der Dusche, da stört es keinen andern.“
Gabriele König,
Kulturbüro Krefeld
„Wir wollten Weihnachten mit meinem Partner einen Nachmittagsspaziergang zu einer kleinen Kapelle machen. Doch er hat nun doch Dienst an dem Nachmittag. Ich werde also alleine losziehen, eine Gedenkminute halten, aber vermutlich nicht singen. Alleine spazieren und ‚O Tannenbaum’ singen, halte ich für extrem unwahrscheinlich. Ob ich ein Lieblingsweihnachtslied habe? Da muss ich kurz nachdenken. Es ist ‚In dulci jubilo’ – wenn dieses Lied ganz viele gemeinsam singen, dann klingt das einfach klasse.“