Kresch-Theater Wenn du keinen Opa hast, such dir doch einen. . .

Krefeld · Das Mobile Kinderstück „Kannst du pfeifen, Johanna?“ am Kresch lässt auf besondere Art Alt auf Jung treffen.

„Kannst du pfeifen, Johanna?“ ist das mobile Kinderstück des Kresch-Theaters. Auf dem Foto Manuel Schneider und Thorsten Strunk.

Foto: Thomas Weinmann

Heute ist es vielleicht nicht mehr ganz so alltäglich, dass mehrere Generationen ganz natürlich miteinander in unmittelbarer Nähe zusammenleben. Opas und Omas, die die Enkel regelmäßig sehen, gibt es auch noch heute, es mag sogar Familien geben, wo die Großeltern dauernd präsent sind, doch sieht die Realität bisweilen auch ganz anders aus. Berufswelt hat Familien auseinandergerissen, Senioren müssen oft in Altenheimen betreut werden.

Um Opas oder eben das Vermissen eines Opas geht es in der Geschichte „Kannst du pfeifen, Johanna?“ in einer Inszenierung von David Gerlach (Dramaturgie Isolde Wabra und Helmut Wenderoth) nach einer Puppentheaterfassung des Buches von Ulf Stark und Anna Höglund. Das Stück, das vom Kresch bewusst auch als eine mobile Produktion angedacht ist und auch in mehreren Altenheimen vor einem bunten Publikum aus Senioren und Kita-Kindern aufgeführt wird, soll als Inspiration für einen beflügelten Kontakt zwischen Jung und Alt dienen. Zwei Schauspieler – keine Puppen, trotz der Fassung – spielen die anrührende Geschichte von den beiden Jungs Ulf (Thorsten Strunk) und Berra (Manuel Schneider), ersterer schwärmt von seinem Opa, zweiterer hat keinen. Schließlich entschließen sie sich, für Berra einen Opa zu suchen. Und wo? In einem Haus, wo viele Opas wohnen: einem Seniorenheim. Aus einer Begegnung mit Nils, einem alten Mann, entwickelt sich eine vielleicht auch etwas nostalgische Geschichte, bei der es vor allem auch darum geht, Kind zu sein. Aber auch um Abschied. Der Clou – die Geschichte wird erzählt und gespielt von zwei Erwachsenen, die zunächst auch als Erwachsene in Anzüge gekleidet die Bühne betreten. Sie schlüpfen nach und nach in die Rollen des Stücks. Die Bühne wiederum eröffnet eine zusätzliche Ebene, eine humorig schräge vielleicht. Denn es wird renoviert und alles ist durcheinander, dort eine Leiter hier etwas frisch Gestrichenes. Die auf der Bühne des Kresch in einem kleinen Raum aufgebaute Bühne plus kindgerechtem Zuschauerraum – das Stück ist ab 4 Jahre – lässt sich ganz hervorragend auch an anderen Orten aufbauen. Das Kresch möchte bewusst neben Kitas und Schulen auch in Seniorenheime gehen, auch zusätzliches Begleitprogramm um die 50-minütige Aufführung gestalten, bei denen sich junge und alte Menschen begegnen sollen. Das klingt nach einer wunderbaren Idee.

Premiere ist am Sonntag, 6. Oktober, auf der Studiobühne II des Kresch (Virchowstraße 130) um 15 Uhr. Alle Infos und Karten (Tel: 02151 862626) unter: