Wie klingt eigentlich Jazz?

Das Zodiak Trio spielte im Jazzkeller vor Kindern und Jugendlichen. Es gab viel zu entdecken.

Krefeld. Für John-Dennis Renken steht die Diagnose fest: "Der gute Geschmack hat euch in den Keller getrieben. Das ist schön." Der Trompeter begrüßt das ungewohnt junge Publikum im Jazzkeller an der Lohstraße.

Mit seinen Kollegen Andreas Wahl und Bernd Oezsevim bildet Renken das Zodiak Trio. Gemeinsam geben die drei Musiker die erste "Jazzstunde" des Jazzklubs Krefeld. Sie soll jungen Leuten den Jazz und seine Entstehung näher bringen.

Das Interesse ist zweifellos da: Mehr als 100 Besucher sind erschienen. Kinder und Jugendliche jeden Alters zum Teil mit ihren Eltern besetzen Stühle, Bänke und den Fußboden. Ihre Fragen sind erwünscht. Zu jedem Lied, dass die Musiker spielen, verteilen sie Notenblätter und erläutern die Entstehung des Songs.

Jazztrompeter Renken hat lange in New York gelebt und dort viele seiner Stücke geschrieben. Einen Besucher interessiert, wie er dabei vorgeht. "Ich schreibe verschiedene Melodien, die sich später zu einem Stück verflechten", erklärt Renken.

Für Yvonne Hoff ist das nichts Neues: Sie spielt seit vier Jahren selbst Trompete und wirkt im Gymnasium am Stadtpark in einer Jazzkombo mit, die von Renken unterrichtet wird. "Später möchte ich auf jeden Fall etwas mit Musik machen, am liebsten Musiklehrerin", erzählt sie.

Auch dem elfjährigen Joost Mainz gefällt die "Jazzstunde" sehr gut. Er spielt Klavier und Cello und ist mit seinen Eltern und zwei Brüdern gekommen. "Mit Jazz habe ich bisher noch nichts zu tun gehabt. Ich wollte mal hören, wie es so klingt", erzählt er. "Wir kommen auf jeden Fall wieder", verspricht seine Mutter begeistert.

"Die Veranstaltung wird in unregelmäßigen Abständen drei Mal im Jahr stattfinden", sagt Andreas Lessenich, künstlerischer Leiter des Jazzklubs. Gezielt will er an Schulen und Musikschulen herantreten, um junge Leute für Jazz zu begeistern.

Der nächste Termin für die Jazzstunde ist der 9. September.