Zwei Tage für Architektur
Am Wochenende können Besucher drei Gebäude in Krefeld besichtigen, an denen sie sonst nur vorbeilaufen.
Der „Tag der Architektur“ am Samstag und Sonntag bietet erneut die Gelegenheit, neue und erneuerte Architekturen vor Ort kennen zu lernen und mit Architekten und Bauherren ins Gespräch zu kommen. Über 30 000 Besucher machten sich in den vergangenen Jahren jeweils am letzten Juni-Wochenende auf den Weg, um diesen Dialog zu suchen und um sich über Trends beim Bauen und Wohnen zu informieren. In Krefeld können sie drei Gebäude besichtigen.
Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude der ehemaligen Samtweberei Scheibler & Co. wurden zu Wohnungen sowie in Teilen des Erdgeschosses als Büro und für eine Gemeinschaftsnutzung („Nachbarschaftswohnzimmer“) umgebaut. Das Konzept des Entwurfs ist, die zu industriellen Zwecken errichtete Architektur für die Anforderungen der neuen Nutzung zu transformieren, ohne dabei die bestehende Substanz und ihre Geschichte in den Hintergrund zu stellen. Neue Laubengänge, Gemeinschaftsterrassen und Balkone wurden angefügt.
Ein eingeschossiges, freistehende Einfamilienhaus mit 218 Quadratmetern Wohnfläche am Ölhausenweg 51 in Inrath/Kliedbruch ist auch dabei. Die Beheizung und die WW-Bereitung erfolgt über Erdwärme mit einem Eisspeicher und Wärmerückgewinnung aus der Abluft.
Das Hinterhaus, einschließlich der auf dem Grundstück befindlichen Halle, wurde ehemals als Krawattenstoffweberei und Kunst- und Auktionshaus genutzt. Viele Jahre standen die hinteren Gebäudeteile des Haupthauses leer und waren stark verfallen. Das Objekt wurde in der baulichen Struktur erhalten und saniert. Fußbodenheizungen und die Dämmung der Gebäudehülle ermöglichen trotz großer Geschosshöhen ein angenehmes Raumklima. Holz, Beton, Glas, Ziegel und Naturstein kennzeichnen das Objekt.
In Nordrhein-Westfalen werden dann 254 Bauwerke aller Art, Quartiere, Gärten und Parks in 110 Städten und Gemeinden für Besucher geöffnet sein. Das bundesweite Motto für den diesjährigen Tag der Architektur greift auch das Europäische Kulturerbejahr auf, das die Europäische Union für 2018 ausgerufen hat. „Viele der gezeigten Bauwerke belegen, dass Architektur die Lebensqualität in den Städten und Gemeinden maßgeblich beeinflusst, dauerhafte Werte schafft und für die Menschen eine identitätsstiftende Wirkung entfalten kann“, unterstreicht Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen.