Kommentar Kunst darf lügen

Kunst, folgen wir Picasso, ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen lässt. Exakt darum, liebe Krefelderinnen und Krefelder, geht es bei diesem einzigartigen und überregional beachteten Kunst-Projekt in den Häusern Lange und Esters.

Kunst, folgen wir Picasso, ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen lässt. Exakt darum, liebe Krefelderinnen und Krefelder, geht es bei diesem einzigartigen und überregional beachteten Kunst-Projekt in den Häusern Lange und Esters. Eine Fiktion, eine Groteske, die uns über ein mutiges Experiment gleich zu mehreren Wahrheiten führt.

Zum Rechtsruck in Europa, zum Beispiel. Brexit, vielleicht bald Frexit, und wenn es noch Wilder(s) kommt, Hexit? Zu einer Neu-Definition von Flüchtlingen. Zu Perspektiven: Lange und Esters sind Weltkultur, Image, Kunst, im Grunde bewohnbare Häuser. Nicht zuletzt zur Verantwortung seriöser Medien. Genau darum fördern wir das Projekt, lassen die Kunst eine faktenfreie, aber botschaftsreiche Doppelseite in unserer Zeitung gestalten. Geben dem Experiment einen realen Raum.

Lassen Sie sich darauf ein. Schauen Sie sich an, wie die Kunstmuseen sich der experimentellen Kunst ausliefern und Fiktion mit Wirklichkeit verschmelzen.

Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. Sagt Paul Klee. Und der hat Recht.