Experten warnen vor Risiken Lachgas als Partydroge: Wie groß ist das Problem in Krefeld?

Krefeld · Die Lachgas-Kartuschen werden bei vielen Kiosken in Krefeld beworben. Dabei wird vor den gesundheitlichen Risiken gewarnt.

So oder so ähnlich wird Lachgas bei Kiosken in Krefeld beworben. Noch ist es legal in Deutschland verfügbar. Das soll sich aber ändern.

Foto: Sebastian Paschold

Mediziner warnen, der Bundesgesundheitsminister zeigt sich alarmiert: Lachgas werde zunehmend als Partydroge genutzt, die Wirkung unterschätzt. Auch in Krefeld sind die Kartuschen im Kiosk legal verfügbar.

Was beobachtet beispielsweise der Kommunale Ordnungsdienst? Die leeren Kapseln sind „im Straßenbild zu sehen“, erklärte ein Stadtsprecher unserer Redaktion. Lachgas werde als „Beikonsum“ genutzt, „um in einen schnelleren Rauschzustand zu geraten“, sei zudem zu beobachten. Der Aufklärungsbedarf bei Eltern und Jugendlichen ist hoch, sei die Rückmeldung des sozialpsychiatrischen Dienstes. Die Schwelle zum Einstieg sei niedrig, Wirkung und Nebenwirkungen weitestgehend unbekannt.

Bei mehreren Kiosken wird Lachgas im Schaufenster beworben. „Hier verfügbar“ ist auf einem Plakat zu lesen. Was dort beworben wird, fällt mit grellem Schriftzug und flott wirkendem Namen auf, zielt offenbar bewusst auf ein jünges Publikum. In der Medizin wird Lachgas als Narkosemittel genutzt, es wird zum Beispiel auch als Treibgas in Sprühdosen und als Aufschäummittel in Sahnespenderkapseln gefüllt. „Üblicherweise wird das Gas in Luftballons gefüllt, um es daraus einzuatmen“, heißt es im Infoportal drugcom.de der Bundesanstalt für gesundheitliche Aufklärung des Bundes.

Schnell trete ein Rausch ein. Nach den Angaben drohen Bewusstlosigkeit durch Sauerstoffmangel, je nach Konsum bis zur Erstickungsgefahr. Besonders riskant sei der direkte Konsum aus der Kartusche, das komprimierte Gas könne bis minus 55 Grad Celsius kalt sein, die Lippen festfrieren, Risse im Lungengewebe entstehen. Auf Dauer könne Knochenmark und Nervensystem schwer beschädigt werden.

Eine Möglichkeit sei, Lachgas in die Liste von psychoaktiven Stoffen aufzunehmen, um den Verkauf einzuschränken, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zuletzt. Präventiv geht die Suchtberatung der Caritas in Krefeld vor. Schulen und andere Institutionen werden besucht, um aufzuklären.