Lkw-Verbot: Polizei kontrolliert

Ordnungshüter achten auch auf grüne Plaketten.

Krefeld. Die Polizei wird nun doch regelmäßig das Durchfahrtverbot für Lastwagen am Oranierring und auf der Kölner Straße kontrollieren. Mit dieser Nachricht hat Erster Polizeihauptkommissar Wolfgang Lindner am Dienstagabend die Mitglieder des Ordnungsausschusses überrascht. Wie berichtet, missachten laut einer Verkehrszählung täglich rund 250 Lastwagenfahrer die Verbotsschilder.

Bislang hatte die Polizei erklärt, keine Kapazitäten für Kontrollen zu haben. Nun erklärte Lindner: „Im Innenministerium hat es ein Umdenken gegeben.“ Habe bisher der Schwerpunkt vor allem bei der Verkehrssicherheit gelegen, so sei man zu der Überzeugung gelangt, auch die Einhaltung der Vorschriften zum Lkw-Konzept und der Umweltzone zu kontrollieren. Der Grund ist laut Lindner ein ganz einfacher: „Weil es sonst keiner tut.“ Denn in den fließenden Verkehr darf nur die Polizei eingreifen.

Nach Angaben Lindners sollen Lkw-Fahrer das Gefühl haben, dass das Entdeckungsrisiko in Krefeld sehr groß ist, wenn sie Durchfahrtverbote einfach ignorieren. „Diese abschreckende Wirkung können wir leisten“, so der Leiter der Hansawache.

Die Polizeibeamten achten künftig auch darauf, ob Fahrzeuge in der Umweltzone mit der grünen Plakette ausgestattet sind. „Wenn wir auf Streife sind und keinen Einsatz haben, stoppen wir auch Autos, an denen wir keine grüne Plakette sehen“, sagt Lindner.

Wie berichtet, dürfen Fahrzeuge mit gelber und roter Plakette ab dem 1. Juli nicht mehr in die Umweltzone fahren. Nach einer dreimonatigen Schonfrist drohen 40 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg.

Die Durchfahrtverbote für Lkw werden an den Autobahnen nur an den Ausfahrten Krefeld-Zentrum (A 57) und Osterath (A 44) ausgeschildert. An den anderen — Oppum und Gartenstadt — nicht, da dort die Schilder zu kompliziert und in der Kürze nicht zu verstehen wären, weil die Lkw dort zwar abfahren, aber eben nicht die Stadt durchqueren dürften, so Umweltamtsleiter Helmut Döpcke.