TV Oppum Beachhandball: Florian Ricks’ Liebe zu Australien
Der Uerdinger arbeitet in Adelaide und spielt im Beachhandball um Titel. Nun kehrt er in die Heimat zurück. Dort geht es im Sand weiter.
Krefeld. Sein Herz hat der Krefelder Florian Ricks down under, irgendwo auf dem fünften Kontinent verloren. Denn schon zum dritten Mal weilt der bullige Bezirksliga-Kreisläufer des TV Oppum in Australien, wo seine Sportart Nummer eins, der Handball, eigentlich nur eine Randsportart darstellt. Allerdings wird an Kilometer langen Stränden Beachhandball gespielt. Arbeiten, Handball spielen und das Land kennenlernen stehen nun auf dem Programm des 28-Jährigen: „Als ich vor sechs Jahren in Australien landete, wusste ich sofort, hier warst du nicht das letzte Mal. Dann hat es doch fünf Jahre gedauert. Nun arbeite und lebe ich seit Oktober im Süden, habe meinen Job und Wohnung in Krefeld gekündigt, bin bewusst das Risiko eingegangen.“
Ganz in der Nähe von Adelaide arbeitete der gebürtige Uerdinger in der Kleinstadt Glenelg in einer Kartoffel- und Zwiebelpackfabrik: „Kein spannender Job, aber ich musste drei Monate arbeiten, um an ein zweites Work & Holiday-Visum zu kommen, das dann ein ganzes Jahr gültig ist.“
Den Job hat er hinter sich gelassen, sein zweites Visum steckt in der Tasche, nun kann er sich ganz auf den Beachhandball konzentrieren. Kaum zehn Minuten von seiner Wohnung entfernt liegt die Trainingsanlage am Strand: „Zwischen den Spielen kurz schwimmen gehen ist da immer drin. Und wir haben auch viel mehr Zeit, uns vorzubereiten, als in Deutschland. Ich war Anfang November das erste Mal bei Spielen und Training, das ist zu dieser Zeit in Deutschland ja kaum möglich.“
Sofort aufgefallen ist der gelernte Fachinformatiker für Systemintegration natürlich den Beachhandballern. Spielertrainer Lucas Turecek, seines Zeichens australischer Nationalspieler, hat ihn gleich für das Auswahlteam von South Australia nominiert. Am Karnevalswochenende wurden dann, quasi vor der neuen Haustür, die australischen Meisterschaften der Landesstaaten ausgetragen. Mit den SA Vikings, einer bunt gemischten Truppe aus Einheimischen, Italienern, Letten und Tschechen kam Ricks bis ins Halbfinale, unterlag dort nach Sätzen mit 0:2 (12:18/14:20) gegen die Melbourne Spartans.
Im Spiel um Platz drei holte der Beachhandballspezialist dann per Golden Goal nach einem Handballkrimi gegen die Wellington Parrots Bronze. Per Internet-Livestream verfolgten in Krefeld Eltern, Freunde und vor allem Vereinsmitglieder des Beach Handball Clubs (BHC) Das Dreckige Dutzend & friends seinen Auftritt.
Denn in seiner Heimatstadt ist Ricks Vorsitzender und Spielertrainer in Personalunion, will darum rechtzeitig zum Saisonbeginn wieder zurück sein. Die Saisonvorbereitung kann er sich dann sparen: „Die Jungs aus meinem Team in Krefeld sind durch mich schon richtig heiß auf Beachhandball und ich umso mehr. Ich befinde mich momentan in einem wahren Beachhandball-Flow.“
Über Bali, Singapur und die Philippinen wird Ricks die Heimreise antreten, aber natürlich immer am Strand entlang auf der Suche nach neuen Beachhandball-Abenteuern.