Bernhardt gibt auf – Anne darf nach Peking

Frankfurterin zieht Antrag zurück. Poleskas Olympia-Teilnahme ist gesichert.

Krefeld. Erleichterung bei Anne Poleska. Die Teilnahme der Krefelder Schwimmerin an den Olympischen Spielen in Peking ist gesichert. "Ich bin schon froh. Jetzt darf ich durchatmen und mich auf das Wesentliche konzentrieren. Ich hatte es aber auch nicht anders erwartet", sagte Anne Poleska, nach dem juristischen Rückzug von Vipa Bernhardt.

Vipa, die in den vergangenen Wochen mächtig Gift verspritzt hatte, um auf dem Klageweg einen Platz im Olympia-Kader zu erstreiten, gab gestern klein bei und zog ihren Antrag auf eine nachträgliche Nominierung für die Olympischen Spiele zurück.

Der DSV hatte Bernhardt dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) nach einer Einstweiligen Verfügung für den Olympia-Start vorgeschlagen. Die Athletin und ihr Klub, die SG Frankfurt, hatten das Startrecht von Poleska in Frage gestellt und geltend gemacht, dass die Krefelderin für den Coral Springs Swim Club in den USA aktiv gewesen sei. Damit hätte sie aufgrund der DSV-Bestimmungen ihr Startrecht bei der Olympia-Qualifikation verwirkt.

Poleska hatte sich bei den Deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin über 200 Meter Brust als Zweite vor Bernhardt für Peking qualifiziert. Michael Ulmer, Sportdirektor der SG Frankfurt erklärte, neue eidesstattliche Erklärungen der Gegenseite hätten den Rückzug bewirkt. "Man muss das jetzt so hinnehmen. Wir wünschen Anne und dem DSV alles Gute und viel Erfolg in Peking", so Ulmer.

Auch beim DOSB und dem deutschen Schwimmverband ist man über die neue Entwicklung erleichtert. "Ich begrüße, dass dieses Verfahren ein Ende hat und es nicht möglich war, sich auf diese unfaire Weise in die Mannschaft zu schmuggeln", sagte Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Auch DSV-Sportdirektor Örjan Madsen gab sich erleichtert. "Das ist eine gute Entscheidung, sportlich fair. Die Bessere, nämlich Anne Poleska, darf jetzt bei den Spielen starten", sagte der Norweger. Der Bernhardt-Rückzug sei "gut für die Mannschaft. Das Team hat sich zu 100 Prozent hinter Anne gestellt", so Madsen.