Tennis Geglückter Saisonstart in der Bundesliga für Blau-Weiß Krefeld
Blau-Weiß Krefeld startet mit zwei Siegen und einem Unentschieden.
Noch ehe überhaupt die Doppel am Sonntag in Köln gespielt waren, hatte sich Cristian Garin bereits auf den Weg zum Flughafen gemacht. Fahnenflucht kann man ihm jedoch nicht vorwerfen. Sein Ziel war Kopenhagen. Von dort reiste der Chilene am Sonntagabend noch zum Tennisturnier ins schwedische Bastad. Der 23-Jährige ist dort als Nummer eins gesetzt.
Seine Aufgabe für Blau-Weiß Krefeld hatte der Nachwuchs-Aufsteiger des Frühjahres gegen den Belgier Kimmer Coppejans von Rot-Weiß Köln mit guten Noten gelöst. Sein zweiter Sieg für die Krefelder im zweiten Spiel. Die aktuelle Nummer 34 der Welt hängt sich rein für Blau-Weiß. Das war schon am Freitag gegen Titelkonkurrent Kurhaus Aachen zu erkennen, als er den gut in Form befindlichen Sauerländer Jan-Lennard Struff niederrang. Seine Verpflichtung hat sich ausgezahlt. Trotz der Terminhatz liefert Garin ab – so hatte es sich das auch Teamchef Olaf Merkel gewünscht. Keine Legionärsmentalität, sondern ein Kämpfer für die Mannschaft. Bei einem gemeinsamen Abendessen beim Bundesliga-Sponsor Timberland Finance soll Garin sogar schon seine Bereitschaft für ein weiteres Jahr Krefeld erklärt haben. In der nächsten Woche spielt er jedoch das Turnier in Hamburg.
Der Saisonstart ist damit geglückt. Zwei Siege gegen Rot-Weiß Köln und Kurhaus Aachen. Gegen den Gladbacher HTC holten die Krefelder nach 1:3-Rückstand noch auf und holten das Unentschieden. Die Moral stimmt. Niemand schenkt sein Match ab. Alle tun ihr Bestes, um als Sieger vom Platz zu gehen. „Wir haben uns auch das Glück erkämpft. Die Spieler haben konzentriert und mit Leidenschaft gespielt. Das macht Hoffnung, dass wir noch mehrere schöne Spiele sehen werden“, sagt der Krefelder Teamchef Olaf Merkel.
Mit den Krefeldern ist zu rechnen im Titelkampf. Der Kader ist breit aufgestellt. Einer wie Andrea Collarini, ein Spieler jenseits der 300 in der ATP-Rangliste, besticht durch seine Beständigkeit. Bisher gilt: Wenn der Argentinier für Blau-Weiß antritt, gewinnt er auch. Sechs Spiele, sechs Siege stehen in seiner Bilanz seit dem Vorjahr. Aber auch Akteure wie Paolo Lorenzi schwingen sich trotz hohen Alters (37) noch einmal zu Höchstleistung auf, hängen sich rein. „Ob man weiter so gewinnt, ist offen. Die Woche aber wird Rückenwind geben. Wir hätten alle drei bisherigen Duelle auch verlieren können“, sagt Merkel. Marco Cecchinato präsentierte sich im Heimspiel gegen Aachen als temperamentvoller und energischer Kämpfer. Sein Ergebnis war ihm nicht egal, das sah man ihm an. Er schnaubte, fluchte, haderte mit sich und der Welt. Oder auch Jürgen Melzer, der zweimal extra für ein Doppel eingeflogen kam.
Erst am Sonntag gehen die Krefelder wieder auf den Platz. Sie gastieren dann beim punktlosen Aufsteiger TuS Sennelager. Simone Bolelli, Marco Cecchinato und Paolo Lorenzi sind unter der Woche beim Turnier in Umag. Collarini und Gaio spielen beim Challenger in San Benedetto, wie auch andere Merkel-Schützlinge wie Alessandro Giannessi oder Rogerio Dutra Silva.