BV Union: Die Konstante vom Reinersweg
Der Bezirksligist setzt auf bewährte Kräfte und findet sich auch in der neuen Liga zurecht.
Krefeld. "Ich vergleiche BV Union Krefeld mit dem FC Schalke 04. Wir haben wenig Geld in der Tasche, doch machen sehr viel mit dem Herzen", sagt Werner Kirchenkamp. Man nimmt das dem Vereins-Boss gerne ab, denn dem mehr als 500 Mitglieder starken Verein mit einem Ausländeranteil von mehr als 60 Prozent liegt die Integration ausländischer Mitbürger sehr am Herzen. Wenn dann auch noch die Ergebnisse in der Südstadt stimmen, sind die Macher des Traditionsvereins vom Reinersweg erst recht zufrieden - und Oberbürgermeister Gregor Kathstede obendrein, der seit dem Aufstieg im Sommer Mitglied bei 05 ist.
"Wir sind im Soll. Es hätten vielleicht noch zwei oder drei Punkte mehr sein können, doch mit vier Siegen sind wir zufrieden", sagt Carlo Strompen. Der emsige Trainer ist seit fünf Jahren für die Geschicke der ersten Mannschaft verantwortlich. Der Aufstieg trägt seine Handschrift. Kirchenkamp und Strompen kennen sich seit über 30 Jahren und trugen einst gemeinsam das Trikot des Traditionsvereins.
Mit Erfolgen über Fischeln II, Willich und Bockum sowie insbesondere über den Erzrivalen Preussen steht der BV Union mit zwölf Punkten auf Rang elf. Strompen: "Wir müssen uns noch steigern, denn 35 bis 40 Zähler sollten es am Saisonende schon sein." Dabei gab es schon personelle Rückschläge, denn in Brian Ayuk und Oguzhan Bas (beide Kreuzbandriss) fielen zwei wichtige Spieler aus, zudem fehlt Tobias Zimmermann (Innenbanddehnung).
Als großen Verlust sieht Kirchenkamp den jähen Tod von Andreas Rung an, der im Juni nach einem Motorradunfall verstarb. Kirchenkamp: "Der Junge war menschlich wie sportlich ein Vorbild." Rung trug das Trikot mit der Nummer 6. Diese Rückennummer wird in Gedenken an den Sportler nicht mehr vergeben. Strompen: "Bei jedem Spiel hängt dieses Trikot auf dem Kleiderbügel in der Kabine und dient als Erinnerung."
Der BV Union ist ein Beispiel an Kontinuität insbesondere in der Vorstandsarbeit. Jürgen Ricks ist seit 34 Jahren Jugendleiter und Manfred Schmidt in etwa der gleichen Zeit Geschäftsführer. Beide sind aus dem Verein kaum wegzudenken.
Dazu kommen die "Frischlinge" Kirchenkamp und Ralf Beckers (Obmann), die seit sechs Jahren dem Vorstand angehören, aber ebenfalls seit 30 Jahren im Verein mitwirken. "Einmal Union, immer Union", bei diesem Satz schwingt bei Carlo Strompen Herzblut mit.