Hockey CHTC spendet Hockeyausrüstung

Krefeld · Verein beteiligt sich an Projekt für Sierra Leone

Spenden Ausrüstung (v.l.): Jule Hofer, Helene Stöckmann, Hans Werner Sartory, Ralph Appel, Cornelius Heidmann, Luis Beckmann, Linus Michler.

Foto: samla.de

Im Clubhaus des Crefelder HTC sind die Kartons schon gestapelt für den Abtransport. Ausrüstung und Schläger, noch werksverpackt. Überbleibsel des alten Ausrüsters, die nicht mehr gebraucht werden und nun für den guten Zweck ins westafrikanische Land Sierra Leone geliefert werden.

Das soziale Engagement des Krefelder Vereins richtet sich nach dem Projekt des Sierra Leone Hockey Trust, einer Initiative des Datenwissenschafts-Analytikers Dominique Paul von der Universität St. Gallen und des früheren Hockeyspielers Cornelius Heidmann. Ziel ist es, den Hockeysport im von Bürgerkrieg und Armut ausgezehrten Entwicklungsland populärer zu machen und die bereits vorhandene kleine Szene zu unterstützen, die vielerorts noch auf Sand oder Asphalt die Schläger kreuzt. Sierra Leone soll langfristig auf die Landkarte des Hockeys kommen.

Der Fußball als Sport für die Straße und der Massen erscheint den beiden Machern in dieser Gesellschaft noch als nicht zu übermächtig. „Hockey könnte seinen Platz dort finden. Wir sehen uns in einer Befähiger-Rolle“, sagt Heidmann. Bei Frauen wie auch bei Männern erfreue sich das Hockey einer großen Beliebtheit, sie spielten und trainierten sogar zusammen in einer Mannschaft. Die Akteure zeigten eine „hohe Motivation“, so Heidmann. Das sei ein geeigneter Nährboden für diese Art der Entwicklungshilfe.

Der CHTC schickt bis zu 50 ausrangierte Schläger und Ausrüstung in die Hauptstadt Freetown. Alles aus dem alten Bestand der Herren- und Damenteams.

Ralph Appel, zweiter Vorsitzender des Clubs, unterstrich als Motivation zu helfen die ureigene Ausrichtung des Vereins auf die Familie sowie den Leistungssport. Aus eigener Erfahrung wisse er, was solche Schenkungen bewegen können. Auch der CHTC-Olympiasieger von 2012, Oskar Deecke, beteiligt sich mit eigenem Material an der Spendenaktion. Deutschlandweit machten bis zu 40 Vereine mit, wie Heidmann sagte. Ganz Hockey-Deutschland, so hieß es, säße schon mit im Boot, auch aus England und Belgien seien schon Materialspenden eingetroffen.

Vor allem über die sozialen Netzwerke verbreiten sich die Botschaft und das Interesse rasend schnell. In erster Linie Moritz Fürste, eine deutsche Hockey-Ikone, habe mit seiner Berühmtheit und Reichweite für noch mehr Werbung und Aufmerksamkeit für das Projekt gesorgt.

Tausende Schläger, tausende Hemden, Hosen und Schienbeinschoner liegen bereit. Bis zu 15 Vereine könnten von den Materialspenden profitieren.