Handball Das Spieler-Radar der HSG

Krefeld · Etwa zehn Akteure will der Klub noch verpflichten, um in der 3. Liga eine gute Rolle spielen zu können.

HSG-Trainer Felix Linden hat mit seinem Team noch zehn Spiele in der 2. Bundesliga zu gehen. Im Hintergrund laufen die Planungen für die neue Saison.

Foto: Frank Kruczynski

Zehn Spieltage vor dem Saisonende spitzt sich der Abstiegskampf in der 2. Handball-Bundesliga, allerdings ohne die HSG Krefeld, weiter zu. Denn abgeschlagen rangiert das Team von Interimstrainer Felix Linden mit 2:46 Punkten aus 24 Spielen am Tabellenende. Doch die Mannschaft um Kapitän Tim Gentges zeigt nach wie vor eine große Moral, schenkt die Punkte nicht leichtfertig ab, sondern kämpft um jeden einzelnen Zähler.

Nach der erneuten, unglücklichen 24:28-Niederlage gegen den TuS Ferndorf beschrieb der HSG-Kapitän die Situation trefflich: „Es ist schon seltsam, denn wir befinden uns mitten in der ersten Zweitligasaison des Klubs und könnten das genießen. Aber auf der anderen Seite erleben wir den völligen personellen Umbruch. Ich will das nicht kritisieren, weil es unumgänglich ist. Doch damit stoßen wir an unsere Grenzen, obwohl sich die neuen jungen Spieler zerreißen.“ Doch mit Daniel Hansen, Felix Jaeger, Toni Sario und Paul Keutmann kehrten vier Spieler dem Klub bereits den Rücken. Hinzu kommen noch drei verletzte Spieler mit Max Zimmermann, Damian Janus und Sebastian Schöneseiffen. Nur noch zwölf Feldspieler plus zwei Torhüter aus einem ehemals 21-köpfigen Kader suchten ihre Chance gegen Ferndorf und kassierten die 23. Niederlage.

Ein glücklicher Umstand, dass mit Paul Dreyer, Paul Skorupa und Sven Eberlein, der arg gelichtete Kader im Hinblick auf die 3. Liga mit hoffnungsvollen Talenten vom Pleiteklub Rhein Vikings ergänzt werden konnte und das Trio Zweitligaerfahrung sammeln kann. Denn längst geht es bei Geschäftsführer André Schicks und dem sportlichen Leiter Stefan Nippes darum, eine schlagkräftige Mannschaft für die 3. Liga auf die Beine zu stellen und weiter an den Strukturen zu feilen, die möglicherweise in einer Vereinsgründung münden, um den Statuten des Deutschen Handball Bundes zu genügen.

Hochbetrieb im HSG-Büro: Spieler und Berater stellen sich vor

Gleichzeitig geben sich Spieler allein oder mit ihren Beratern die Klinke zum HSG-Büro in der Glockenspitzhalle in die Hand. Denn Verträge mit zehn Spielern muss und will der Klub in den nächsten Tagen und Wochen abschließen. André Schicks ist optimistisch: „Wir werden eine gute Mischung aus talentierten, jungen Spielern wie Leistungsbereiten älteren Akteuren verpflichten. Und dann gilt es daraus eine schlagkräftige Mannschaft zu entwickeln.“ Mit welchem Trainer, lässt Schicks offen. Felix Linden ist ein Kandidat.

Laut Schicks handelt es sich bei den Spielern fast durchgehend um Akteure von aktuellen Zweitligisten. Immer wieder werden dabei Namen aus dem Kader von Bayer Dormagen gehandelt – ohne, dass bislang Vollzug gemeldet wurde. Selbst nach dem Spiel gegen Ferndorf setzten sich Schicks und Nippes flugs mit zwei gegnerischen Spielern zusammen, die in den Planungen des Zweitligisten scheinbar keine Rolle mehr spielen. Dabei soll der Kroate Marijan Bašić ein Kandidat sein. Das Spieler-Radar der HSG wird breiter. Denn bei den ehemaligen Konkurrenten aus Rheinhausen, Korschenbroich, Ratingen oder Neuss sind kaum geeignete Kandidaten zu finden.