Triathlon Der Headhunter vom E-See

Guido Pesch hat elf Athletinnen aus acht Nationen zum Kanu Klub gelotst.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Guido Pesch ist Krefelds „Headhunter“ in Sachen Triathlon. Gleich elf Athletinnen aus acht Nationen hat der 49-jährige Teammanager des Krefelder Kanu Klubs für den Bundesligisten unter Vertrag. Dazu gehören ein gesunder Etat, gute Wettkampfanalysen und reichhaltige Erfahrung. Pesch kann darauf zurückgreifen, ist seit zehn Jahren im Bundesliga-Zirkus dabei, hat etliche Sponsoren mit dem Vorsitzenden Frank Brünsing an Bord geholt und dabei, vor allem mangels Topathletinnen in Nordrhein-Westfalen, seine Fühler europaweit ausgestreckt.

„Wer in der Bundesliga vorn mitmischen will, braucht einen großen Kader. Manchmal weiß ich kurz vor der nächsten Bundesligarunde nicht, wer kommt“, so Pesch. Neben kurzfristigen Verletzungen machen ihm vor allem internationale Verpflichtungen seiner Athletinnen oft einen Strich durch die Rechnung. „Ich war mehrfach drauf und dran die Brocken hinzuschmeißen. Doch guter Sport und natürlich unsere Erfolge, wie der dritte Platz vor zwei Jahren, entschädigen für manchen Nacken—schlag“, so Pesch.

Vier Bundesligarunden werden für die Ermittlung des Deutschen Mannschaftsmeisters ausgetragen. Jeweils vier Athletinnen kann Pesch, der beruflich für einen großen Krefelder Maschinen- und Anlagenbauer im Vertrieb arbeitet, pro Bundesligarunde für das „Schwalbeteam“ ins Rennen schicken. Seit September liefen die Verhandlungen mit potenziellen Neuverpflichtungen. Bis zum 1. Mai mussten alle 14 Bundesligisten ihren Kader melden.

Auf die Niederländerin Pien Keulstra stieß Pesch im weltweiten Netz. Die 21-jährige, ehemalige Junioren-Europameisterin im Eisschnelllauf, machte nach ihrem Wechsel zum Triathlon in der international kaum beachteten holländischen Ehrendivision auf sich aufmerksam. Am Samstag, bei der zweiten Bundesligarunde im schwäbischen Kraichgau, streift das Talent aus Enschede zum zweiten Mal das KKK-Trikot über.

Die Bundesligakonkurrenz aus Lemgo hatte mit ihrer Offerte das Nachsehen. Neben dem bayrischen Talent Julia Schübel komplettieren die Routiniers Asa Annerstaedt (SWE) und die Tschechin Petra Kurikova das Team. Damit es heute beim Sprinttriathlon über 750 Meter schwimmen, 20 Kilometer Rad und beim abschließenden Fünf-Kilometer-Lauf keine bösen Überraschungen gibt, schickte Pesch seinem Team Filmaufnahmen über die Wettkampfstrecken. Pesch hofft auf einen fünften oder sechsten Platz, nach dem siebten Rang zum Bundesliga-Auftakt.